Nach Schiffunglück: Kapitän von Kreuzfahrtschiff angeklagt
Ein halbes Jahr nach dem Schiffsunglück auf der Donau in Budapest hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen den Kapitän erhoben. Es starben damals 27 Menschen.

Das Wichtigste in Kürze
- Dem Kapitän eines Kreuzfahrtschiffes wird vorgeworfen, ein Ausflugsboot gerammt zu haben.
- Bei der Kollision starben 27 Menschen.
- Nun muss er sich vor Gericht verantworten
Dem 64-Jährigen werde «rücksichtsloses Fehlverhalten im Schiffsverkehr» vorgeworfen, teilte die Staatsanwaltschaft am Donnerstag mit. Das Schiff hatte am 29. Mai beim Überholen ein kleineres Ausflugsschiff gerammt: Dieses sank, 25 südkoreanische Touristen und zwei ungarische Besatzungsmitglieder starben.
Der Kapitän sei unkonzentriert gewesen
Der Staatsanwaltschaft zufolge soll der Kapitän unkonzentriert gewesen sein. Er habe nicht den nötigen Sicherheitsabstand zu dem Ausflugsschiff vor sich eingehalten.
Zudem habe er das Überholmanöver vorher nicht angezeigt. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 64-Jährigen ausserdem unterlassene Hilfeleistung nach dem Unfall vor.
Das Donau-Kreuzfahrtschiff «Viking Sigyn» hat sich auf der Donau in Budapester mit grosser Geschwindigkeit dem Ausflugsboot genähert. Beim Überholen rammt es dann das Boot. Dies zeigen Aufnahmen einer Überwachungskamera.
Nur sieben Insassen überleben
Das kleinere Boot mit 33 südkoreanischen Passagieren und zwei Besatzungsmitgliedern an Bord sank innerhalb weniger Sekunden; nur sieben Insassen überlebten das Unglück.
Der Kapitän der «Viking Sigyn» beteuert seine Unschuld. Bei einer Verurteilung droht ihm eine Haftstrafe zwischen zwei und elf Jahren.