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Nach Sturz von Assad: EU will Syrien-Sanktionen lockern

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Belgien,

Die EU-Staaten billigen eine Lockerung der Sanktionen gegen Syrien, um den Wiederaufbau zu fördern.

Die Lockerung der Sanktionen soll nach Angaben von EU-Chefdiplomatin Kaja Kallas an Bedingungen geknüpft werden. (Archivbild)
Die Lockerung der Sanktionen soll nach Angaben von EU-Chefdiplomatin Kaja Kallas an Bedingungen geknüpft werden. (Archivbild) - Harry Nakos/AP/dpa

Die Aussenminister der EU-Staaten haben nach dem Sturz von Langzeitherrscher Baschar al-Assad in Syrien eine schrittweise Lockerung von Sanktionen gegen das Land gebilligt. Das bei einem Treffen in Brüssel vereinbarte Vorgehen sieht vor, den neuen Machthabern Anreize zu geben, eine echte Demokratie in Syrien aufzubauen.

Dabei besteht auch die Hoffnung, dass Hunderttausende syrische Flüchtlinge in der EU eines Tages in ihre Heimat zurückkehren können. Die EU-Aussenbeauftragte Kaja Kallas sagte nach dem Treffen, die Lockerungen sollten den Wiederaufbau erleichtern und Syrien helfen, wieder auf die Beine zu kommen.

Baerbock kündigt Millionenhilfe an

Zugleich betonte sie, der Plan beinhalte auch, Lockerungen wieder rückgängig zu machen, wenn die neuen Machthaber Schritte einleiten, die aus EU-Sicht in die falsche Richtung gehen. Zu den Sanktionen, die aufgehoben werden sollen, gehören nach Angaben von EU-Beamten vor allem Massnahmen, die die Energieversorgung negativ beeinträchtigen und den Personen- und Warenverkehr erschweren.

Zudem sind auch Lockerungen für den Bankensektor geplant. Die deutsche Aussenministerin Annalena Baerbock (Grüne) sprach in Brüssel von einer guten Nachricht für die Menschen in Syrien, aber auch für die Europäerinnen und Europäer.

Sie betonte, dass die «Sanktionen gegen den mörderischen Assad-Clan und seine Schergen» weiter in Kraft bleiben würden. Deutschland wird ihren Angaben zufolge weitere drei Millionen Euro für die Arbeit des UN-Hochkommissars für Menschenrechte in Syrien bereitstellen.

Siemens-Kraftwerk könnte profitieren

Als ein Beispiel für ein Unternehmen, das von Sanktionslockerungen profitieren könnte, nannte Baerbock ein Siemens-Kraftwerk zur Stromerzeugung, das wegen der Strafmassnahmen seit Jahren nicht mehr mit Unterstützung aus Deutschland gewartet werden konnte.

Die EU hatte ab 2011 als Reaktion auf das gewaltsame Vorgehen der Regierung von Baschar al-Assad gegen die Zivilbevölkerung Sanktionen gegen Syrien verhängt. Diese richteten sich auch gegen Wirtschaftssektoren, von denen der Machtzirkel um Assad profitierte.

Zu den EU-Massnahmen zählt ein Verbot von Investitionen in die syrische Ölindustrie und in Unternehmen, die an der Errichtung von Kraftwerken zur Stromerzeugung in Syrien beteiligt sind. Zudem umfasst das Sanktionspaket ein Einfuhrverbot für Rohöl aus Syrien, ein Waffenembargo sowie weitere Ausfuhrbeschränkungen. Auch die syrische Fluggesellschaft Syrian Arab Airlines unterliegt Sanktionen.

Kommentare

User #1627 (nicht angemeldet)

Cassis Koffer ist geladen und in Belp sind die Triebwerke am warmlaufen!

User #1675 (nicht angemeldet)

mn darf gespannt sein was passiert, wenn die EU-Kohle wieder fliesst? Mein Bauchgefühl ist zwiespältig bis negativ, ist es doch auch MEINE Kohle..

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