Streit um Grönland: Von der Leyen bekräftigt EU-Standpunkt
Ursula von der Leyen bekräftigt die Unterstützung der EU für Grönland. Die geopolitischen Spannungen mit den USA eskalieren weiter.

Die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, hat die Unterstützung der EU für Grönland und Dänemark bekräftigt. Gegenüber dem italienischen «Corriere della Sera» erklärte sie, dass die EU fest zur Souveränität und territorialen Integrität Grönlands stehe.
Von der Leyens Äusserungen folgen auf den Besuch des US-Vizepräsidenten JD Vance in Grönland. Bei diesem warf er Dänemark vor, die Region zu vernachlässigen und forderte die Bevölkerung auf, sich unter US-Schutz zu stellen.
Congratulations to Greenland’s new government and Premier-elect Jens-Frederik Nielsen.
— Ursula von der Leyen (@vonderleyen) March 28, 2025
You deserve partners who respect you and treat you as equals.
And the European Union is proud to be such a partner for you.
Von der Leyen betonte derweil auch online, dass die Grönländer Partner verdienten, die sie respektierten und als gleichberechtigt behandelten. Die EU sei stolz, ein solcher Partner zu sein.
Geopolitische Spannungen im hohen Norden
Der Besuch von JD Vance sorgte für erhebliche Unruhe in der Region, wie das ZDF berichtet. Demnach bezeichnete die grönländische Übergangsregierung den Besuch als unaufgeforderte Provokation und kritisierte den Druck aus Washington scharf.
Auch Dänemarks Ministerpräsidentin Mette Frederiksen verurteilte den Besuch und sprach von „inakzeptablem Druck“ auf das Königreich Dänemark. Aussenminister Lars Løkke Rasmussen bezeichnete die Reise als unangemessen und respektlos gegenüber den politischen Prozessen in Grönland.

Während seines Aufenthalts hatte Vance unter anderem die US-Militärbasis Pituffik im Nordwesten Grönlands besucht. Beobachter werten dies als Versuch, die strategische Bedeutung der Arktis und die militärische Präsenz der USA in der Region hervorzuheben.
Grönland im Fokus globaler Mächte
Grönlands strategische Lage und seine reichen Rohstoffvorkommen machen es zu einem zentralen Punkt geopolitischer Interessen. Die USA sehen laut «Telegraph» in einer engeren Bindung eine Möglichkeit, den Einfluss Russlands und Chinas in der Arktis einzudämmen.
Donald Trump bekräftigte während des Vance-Besuchs erneut seine Absicht, Grönland in die USA einzugliedern. In einer Rede erklärte er: „Wir brauchen Grönland. Es geht um unsere nationale Sicherheit.“
Die EU hingegen setzt auf Zusammenarbeit und Respekt gegenüber Grönland und Dänemark. Eine Sprecherin betonte gemäss in Brüssel erneut die klare Haltung zur Verteidigung der Souveränität ihrer Mitgliedsstaaten und deren Territorien.