Neonicotinoide werden in Frankreich komplett verboten
Ab heute Samstag sind sogenannte Neonicotinoide in Frankreich komplett verboten. Man will so Bienen schützen.
Das Wichtigste in Kürze
- Frankreich hat bienentötende Insekengifte ab heute Samstag verboten.
- Die Europäische Union hatte zuvor nur drei Substanzen in der Freilandnutzung verboten.
Zum Schutz von Bienen ist in Frankreich die Verwendung bestimmter Insektengifte jetzt völlig untersagt. Das Verbot der Neonicotinoide trat heute Samstag in Kraft. Damit geht das Land weiter als Deutschland und die Europäische Union insgesamt.
Die EU-Staaten hatten im Frühjahr ein Verbot dreier bienenschädlicher Substanzen aus der Gruppe der Neonicotinoide beschlossen, das bis Ende des Jahres in Kraft treten soll. Es gilt jedoch nur für die Freilandnutzung; Frankreich untersagt jeglichen Einsatz. Zudem betrifft das französische Verbot zwei weitere dieser Insektengifte, die laut dem EU-Beschluss weiter eingesetzt werden können.
Deutschland soll folgen
Der Grünen-Faktionschef im deutschen Bundestag, Anton Hofreiter, rief die deutsche Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner auf, dem Beispiel Frankreichs zu folgen. «Nur mit einer konsequent-giftfreien Landwirtschaft können unsere Bienen geschützt werden», sagte Hofreiter der «Neuen Osnabrücker Zeitung» heute Samstag. «Solange Klöckner hier blockiert, sind ihre blumigen Worte zum Bienenschutz unglaubwürdig.»
Die französische Regierung erklärte, das Verbot mache das Land zum Vorreiter beim Bienenschutz. Das Gesetz war bereits 2016 unter der sozialistischen Vorgängerregierung beschlossen worden. Es ermöglicht allerdings bis Sommer 2020 Ausnahmen.
Mehrere französische Bauernverbände kritisierten, eine grosse Anzahl Erzeuger seien nun in einer «dramatischen technischen Sackgasse». Der Dachverband FNSEA forderte Ausnahmen für den Anbau von Mais und Rüben, weil es in diesen Branchen keine anderen Lösungen gebe.