Neue Unwetter in Spanien bisher vergleichsweise glimpflich
Zwei Wochen nach den Überschwemmungen brachte ein neues Tiefdruckgebiet erneut Regen und Wind, ohne grössere Schäden oder Opfer.
Die neuen Unwetter nur zwei Wochen nach den Überschwemmungen mit mindestens 224 Toten in Spanien haben zwar erneut viel Regen und heftige Winde gebracht, vor allem in der andalusischen Provinz Málaga im Süden des Landes. Doch bisher ist nichts über grössere Schäden oder gar neue Opfer bekannt.
Auch in der vor zwei Wochen besonders stark verwüsteten Mittelmeerregion Valencia im Osten des Landes waren die Auswirkungen des neuen Tiefdruckgebiets bisher vergleichsweise glimpflich. Die Zahl der Toten stieg mittlerweile auf 224, davon 216 alleine in der Provinz Valencia, wie die Regionalregierung auf X mitteilte. 16 Menschen werden noch vermisst.
Der staatliche Wetterdienst Aemet senkte am Donnerstagmorgen die Warnung für den Küstenabschnitt um die Regionalhauptstadt Valencia von der höchsten Stufe Rot auf Orange, wie er auf X mitteilte. «Das Schlimmste dieser zweiten Dana ist vorbei», schrieb Aemet in Bezug auf die Provinz Valencia. Dana ist die in Spanien verwendete Abkürzung für das Wetterphänomen «Kalter Tropfen», das vor allem im September und Oktober im Mittelmeerraum häufiger vorkommt.
Nacht in Turnhallen verbracht
Teile des Tiefdruckgebiets liegen Aemet zufolge derzeit über der Provinz Alicante im Süden der Region Valencia. Um den Ferienort Dénia, wo es am Morgen heftig regnete, wurde die Warnstufe auf Orange angehoben.
Vor allem in den Regionen Valencia und Andalusien, wo in den Küstengebieten derzeit die Warnstufen Orange und Gelb gelten, beobachten die Behörden die Pegel vieler Flüsse besonders – nicht zuletzt wegen der Ereignisse vom 29. Oktober. Mehr als 4.000 Menschen waren etwa in der Provinz Málaga bereits am Mittwoch vorsichtshalber evakuiert worden, einige Hunderte verbrachten die Nacht in Turnhallen, etwa in dem Ort Torre del Mar, wie der staatliche Sender RTVE zeigte. Teile der Stadt Málaga standen am Mittwoch nach heftigen Regenfällen unter Wasser.
Die AVE-Hochgeschwindigkeitszüge auf der Strecke Madrid-Valencia, die erstmals seit dem 29. Oktober wieder fahren sollten, blieben zunächst bis Donnerstagmittag suspendiert: Der Regen überflutete auch Abschnitte der Strecke. In der Region Valencia dürfen Privatwagen bis zum Abend nicht genutzt werden, viele Schulen bleiben in den betroffenen Regionen geschlossen. Auch der öffentliche Nahverkehr liegt in vielen Orten lahm.