Tatort

Neuschwanstein-Killer verschickte Tatort-Fotos vor Mord

Carine Meier
Carine Meier

Deutschland,

Am 14. Juni stiess der Amerikaner Troy B. (30) zwei Frauen beim Schloss Neuschwanstein in eine Schlucht. Kurz davor chattete er mit einer Online-Bekanntschaft.

Schloss Neuschwanstein
Das Schloss Neuschwanstein ist ein Touristen-Magnet. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Troy B. (30) bedrängte zwei junge Frauen und stiess sie in eine Schlucht.
  • Die tödliche Tat nahe dem Schloss Neuschwanstein sorgte weltweit für Aufsehen.
  • Nun sind Nachrichten des Täters an eine Online-Bekanntschaft von dem Tag aufgetaucht.

«Ich bin da rauf geklettert», schreibt Troy B. (30) einer Online-Bekanntschaft zu einem Selfie, das ihn vor einem steilen Wanderweg zeigt. «100 Meter hinauf, nur Wurzeln und Äste.»

Dann schickt er ein Bild von einem Aussichtspunkt mit wunderschöner Sicht auf das Schloss Neuschwanstein. Nur wenige Stunden später wird der Amerikaner zum Mörder in einem Fall, der weltweit für Aufsehen sorgt.

Am 14. Juni stiess er zwei Touristinnen nahe dem deutschen Märchenschloss in den Abgrund, nachdem er eine von ihnen sexuell missbraucht hatte.

Killer stand auf Asiatinnen

Nun veröffentlicht der «News-Herald» die verstörenden Nachrichten, die Troy am Tag der Tat an Chanidtha Khumpuok schickte. Die Thailänderin kannte den Täter aus einem Online-Game und chattete fast täglich mit ihm.

Auch am 14. Juni wünschten sich beide zunächst einen guten Morgen. Dann berichtete der 30-Jährige seiner Bekannten von einem Traum, den er hatte: «Ich habe geträumt, dass ich im Zimmer geschlafen habe und das Fenster öffnen wollte, um etwas frische Luft zu bekommen. Aber es war zu laut draussen. Und bei all dem habe ich meinem Körper von aussen zugeschaut, ich war nicht in meinem Körper... wenn das Sinn macht.»

Kurz darauf beendete er das Gespräch mit der Begründung, dass er sich jetzt auf den Weg mache. Später schickte er die Nachrichten vom Schloss Neuschwanstein.

Marienbrücke
Blick auf das Schloss Neuschwanstein mit der Marienbrücke. In der Nähe des Schlosses hat ein Mann zwei Frauen angegriffen und verletzt. Eine der Frauen starb. - Frank Rumpenhorst/dpa

Frühere Chats geben zudem Einblicke in das Leben des Killers, der «viel gearbeitet» haben und «einsam» gewesen sein soll. So soll er Khumpuok auch gesagt haben, dass er auf Asiatinnen stehe. Die beiden Opfer, Eva L. (†21) und Kelsey C. (22), waren Amerikanerinnen mit asiatischen Wurzeln.

Täter stiess beide Frauen in den Abgrund

B. versprach den beiden jungen Frauen, ihnen einen besonders romantischen Ausblick auf das «Märchenschloss» zu zeigen. Oberhalb der für Selfies genutzten Marienbrücke soll er dann Eva sexuell bedrängt haben.

Haben Sie schon einmal das Schloss Neuschwanstein besucht?

Als Kelsey ihrer Freundin helfen wollte, soll er sie gegen 14.40 Uhr in den 50 Meter tiefen Abgrund gestossen haben. Weil ein Baum sie auffing, überlebte sie mit leichten Verletzungen.

Für Eva endete der Angriff jedoch tödlich. Der Amerikaner setzte seinen Übergriff auf die 21-Jährige fort und stiess sie dann ebenfalls in die Schlucht. Sie starb noch in derselben Nacht im Krankenhaus. Troy B. wurde kurz nach der Tat von der Polizei verhaftet und abgeführt.

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