Schloss Neuschwanstein: Killer lebte seltsames Leben
Der US-Killer vom Schloss Neuschwanstein führte in seiner Heimat ein merkwürdiges Leben. Seine Eltern können die Schreckenstat nicht glauben.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein US-Tourist hatte zwei junge Frauen in Deutschland in eine Schlucht gestossen.
- Der mutmassliche Täter führte in seiner Heimat ein seltsames Leben.
- Für einen Freund ist die Schreckenstat aber trotzdem ein grosser Schock.
Ein amerikanischer Tourist (30) hatte am vergangenen Mittwoch die beiden US-Studentinnen Eva L. (†21) und Kelsey C. (22) beim Schloss Neuschwanstein (D) in die Pöllatschlucht gestossen. Zuvor hatte er eine der jungen Frauen sexuell missbraucht. Eva kam bei dem Sturz ums Leben, Kelsey überlebte – ein Holzstamm hatte ihren Fall gestoppt.
Die «Bild»-Zeitung wollte mehr über den mutmasslichen Täter erfahren und besuchte dessen Heimat. Die 40'000-Einwohner-Stadt Lincoln Park wird als verschlafener Vorort von Detroit beschrieben. Zur Grossstadt im US-Staat Michigan sind es 20 Autominuten.
Der 30-Jährige Tatverdächtige lebte demnach in Lincoln Park mit seinem Bruder (34) in einem schlichten Einfamilienhaus. Die Nachbarin beschreibt ihn als «nicht sehr freundlich», so das Boulevard-Blatt. Sie habe sich aber gedacht, er sei einfach nur ein Eigenbrötler.
Wie die Frau weiter erklärt, waren die beiden Brüder immer wieder für ein paar Wochen weg. Der ältere Bruder habe einmal gesagt, sie würden auf «Ölfeldern arbeiten». Sonst gab es offenbar wenige Aktivitäten in dem Zuhause – viele Nachbarn glaubten, die zwei Männer seien ein Paar.
Mutter: «Mein Sohn ist ja gar nicht in Deutschland»
30 Autominuten südlich von Lincoln Park liegt die Kleinstadt Monroe am Eriesee. Hier leben die Eltern des mutmasslichen Mörders von Schloss Neuschwanstein. Noch am Sonntag scheint das Ehepaar keine Ahnung gehabt zu haben, für welche Schreckenstat ihr Sohn in Deutschland verantwortlich gemacht wird.
«Mein Sohn ist ja gar nicht in Deutschland», meint die Mutter zu «Bild». «Wir müssen herausfinden, was passiert ist – wir geben keinen Kommentar», sagt ihr Mann.
Als «eher schüchtern und unauffällig» bezeichnen ehemalige Schulkameraden den US-Touristen, gegen den Untersuchungen laufen. Ein ehemaliger Freund aus einem Sommer-Camp sagt beschreibt ihn als «introvertiert, schüchtern, ruhig und ein wenig eigenartig.»
Die Schreckenstat in Deutschland wäre «für ihn vor zehn Jahren äusserst untypisch» gewesen, heisst es. «Was ist nur passiert?»