«New York Times»: Russische Division an Butscha-Massaker beteiligt

Keystone-SDA
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USA,

Die «New York Times» erhebt schwere Vorwürfe gegen eine russische Fallschirmdivision. Diese soll für den Tod Dutzender Zivilisten verantwortlich sein.

Ukraine krieg
In Butscha bot sich nach dem Abzug russischer Truppen ein schreckliches Bild. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die «New York Times» hat Recherchen zum Butscha-Massaker durchgeführt.
  • Die Zeitung mach eine Einheit der russischen Armee für Dutzende Morde verantwortlich.
  • Nach Abzug der Russen aus Butscha wurden mehr als 460 Leichen gefunden.

Nach einer monatelangen Recherche zum Massaker in der westukrainischen Stadt Butscha erhebt die «New York Times» schwere Vorwürfe gegen eine Einheit der russischen Armee. Die US-Zeitung veröffentlichte am Donnerstag ein 28-minütiges Video mit Hintergründen und den Ergebnissen ihrer Nachforschungen, wonach Fallschirmjäger der 234. Luftlandedivision Schuld am Tod Dutzender Zivilisten in der Jablunska-Strasse in Butscha sein sollen.

Russland streitet Verantwortung für Butscha-Massaker ab

In der Kiewer Vorstadt Butscha waren im April nach dem Abzug des russischen Militärs laut ukrainischen Angaben mehr als 460 Leichen gefunden worden. Die Gräueltaten an der Zivilbevölkerung hatten weltweit Entsetzen ausgelöst. Russland streitet eine Verantwortung für die Taten ab und hat erklärt, Aufnahmen von Toten seien fingiert gewesen.

Beerdigung
Im ukrainischen Butscha werden Opfer vom Ukraine-Krieg beerdigt. - dpa

«Soldaten haben unbewaffnete Männer im wehrfähigen Alter befragt und exekutiert und sie haben Menschen getötet, die ihnen unabsichtlich in den Weg kamen – seien es Kinder, die mit ihren Familien flüchteten, Anwohner auf der Suche nach Lebensmitteln, oder Menschen, die einfach nur versuchten, auf ihren Fahrrädern nach Hause zu fahren», schreibt die «New York Times», die zu ihren Recherchen auch einen Zeitungsbeitrag veröffentlichte.

Von Telefonen der Getöteten aus Anrufe nach Russland

Die Zeitung hat nach eigenen Angaben acht Monate lang unter anderem Gespräche mit Anwohnern geführt, Aufnahmen von Sicherheitskameras ausgewertet und Regierungsunterlagen analysiert, die die Verantwortung der russischen 234. Luftlandedivision für Dutzende Tötungen in der Jablunska-Strasse belegten.

butscha
Wolodymyr Selenskyj in Butscha. - AFP/Archiv

Anhand von Telefondaten hätte sich auch gezeigt, dass von Telefonen von Getöteten aus Anrufe nach Russland getätigt wurden, in manchen Fällen nur wenige Stunden nach dem Tod der Opfer. Durch einen Abgleich mit Daten aus sozialen Netzwerken und Gesprächen mit Angehörigen habe man belegen können, dass die Anrufer Soldaten der russischen Fallschirmdivision gewesen seien.

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