Rund 1,4 Millionen Menschen sind durch Kämpfe in Idlib im Nordwesten Syriens seit Anfang 2019 vertrieben worden. Nun melden Aktivisten dort ein Bombardement auf Rebellen. Mit fatalen Folgen.
Nach einem russischen Luftangriff steigen am Rande der Provinz Idlib Rauchschwaden auf. Foto: Moawia Atrash/ZUMA Wire/dpa
Nach einem russischen Luftangriff steigen am Rande der Provinz Idlib Rauchschwaden auf. Foto: Moawia Atrash/ZUMA Wire/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Nach russischen Luftangriffen in Syrien auf mit der Türkei verbündete Rebellen ist die Zahl der Todesopfer nach Angaben von Aktivisten erneut gestiegen.
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Mindestens 78 Rebellen der Miliz Failak al-Scham seien dabei getötet worden, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit.

Rund 100 weitere seien verletzt worden, viele von ihnen schwebten in Lebensgefahr. Die Zahl der Todesopfer werde vermutlich noch steigen.

Ein Sprecher des Rebellenbündnisses Nationale Befreiungsfront (NLF), der Failak al-Scham angehört, bestätigte die Bombardements. Auch die staatliche türkische Nachrichtenagentur Anadolu berichtete unter Berufung auf militärische Quellen in der Opposition von einem Angriff russischer Kampfflugzeuge und sprach von «zahlreichen» Opfern.

Die islamistische Miliz Failak al-Scham wurde 2014 gegründet und ist mit der Türkei verbündet. Die Angriffe trafen ein Ausbildungslager der Miliz in der Nähe des syrischen Ortes Harim unweit der türkischen Grenze. Dort sollten in den kommenden Tagen rund 150 neue Kämpfer ihre Ausbildung abschliessen.

Syrische Regierungstruppen hatten im Frühjahr 2019 mit russischer Unterstützung eine neue Offensive begonnen, um die letzte Rebellenhochburg Idlib und umliegende Gebiete zurückzuerobern. Seit Anfang 2019 wurden 1,4 Millionen Menschen durch die Kämpfe in Idlib vertrieben.

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