Organisationen fordern Freilassung des Wikileaks-Gründers Assange
Julian Assange befindet sich in einem Londoner Hochsicherheits-Gefängnis. Menschenrechts-Organisationen setzen sich nun für seine Freilassung ein.
Das Wichtigste in Kürze
- Julian Assange ist seit einem Jahr in der Haftanstalt Belmarsh Prison in London.
- Der Wikileaks-Gründer soll einer Whistleblowerin geholfen haben.
- Menschenrechts-Gruppen setzen sich nun für seine Freilassung ein.
Dutzende Organisationen haben in einem offenen Brief die sofortige Freilassung des Wikileaks-Gründers Julian Assange aus einem Hochsicherheitsgefängnis in London gefordert. Der gebürtige Australier sitzt seit etwa einem Jahr in der Haftanstalt Belmarsh Prison im Osten der Hauptstadt.
Zu den unterzeichnenden Gruppen aus fünf Kontinenten gehören unter anderem Organisationen, die sich für die Pressefreiheit und für Menschenrechte einsetzen. Die Klage gegen Assange öffne die Tür zur Kriminalisierung von Aktivitäten, die für investigative Journalisten wichtig seien. Das sagte der Chef von PEN International, Carles Torner.
Julian Assange soll Whistleblowerin geholfen haben
Die US-Justiz wirft Assange vor, der Whistleblowerin Chelsea Manning geholfen zu haben. Manning hatte geheimes Material von US-Militäreinsätzen im Irak und in Afghanistan veröffentlicht. Dabei soll Washington zufolge insbesondere die Sicherheit von US-Informanten aufs Spiel gesetzt worden sein.
Bei einer Verurteilung in allen 18 Anklagepunkten drohen Assange bis zu 175 Jahre Haft. Assange bestreitet die Vorwürfe. Die Wikileaks-Enthüllungen hatten auch zur Aufdeckung von Kriegsverbrechen durch amerikanische Soldaten geführt.
Flucht in ecuadorianische Botschaft
Assange hatte sich aus Angst vor einer Auslieferung an die USA 2012 in die ecuadorianische Botschaft in London geflüchtet. Damals lag gegen ihn ein europäischer Haftbefehl wegen Vergewaltigungsvorwürfen in Schweden vor. Die Ermittlungen wurden jedoch später eingestellt.
Die britische Polizei verhaftete Assange im April 2019, weil er mit der Flucht in die Botschaft gegen Kautionsauflagen verstossen hatte. im Mai 2019 zu einer Haftstrafe von 50 Wochen verurteilt. Wegen des Auslieferungsantrags der USA ist Assange immer noch im Gefängnis.