Österreichs Kanzler führt Koalition mit Grünen trotz Krise weiter

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Belgien,

Österreichs Kanzler Karl Nehammer kämpft um die Koalition mit den Grünen trotz EU-Umweltschutzgesetz-Konflikt.

Österreichische Volkspartei Nehammer
Karl Nehammer, Bundeskanzler von Österreich. (Archivbild) - Alexander Zemlianichenko/AP/dpa

Österreichs konservativer Kanzler Karl Nehammer will die Regierungszusammenarbeit mit den Grünen trotz eines schweren Konflikts um ein EU-Umweltschutzgesetz nicht beenden. Eigentlich sei die Koalition am Ende, sagte der ÖVP-Chef am Montag in Brüssel. «Wenn sie mich nach meiner Emotion fragen: Ja, es ist Zeit, es hat so keinen Sinn», sagte er vor Journalisten.

Zuvor hatte Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) einem ambitionierten EU-Umweltgesetz gegen den Willen der ÖVP zugestimmt. Dies sei «ein mehr als schwerer Vertrauensbruch», sagte Nehammer. Doch mit einem Platzen der Regierung wenige Monate vor der Parlamentswahl würde das Land ins Chaos stürzen. «Ich werde das nicht tun», sagte er.

Gewessler stimmt für umstrittenes Gesetz

Am Vormittag hatte Gewessler bei einem Treffen von EU-Umweltministerinnen und -ministern in Luxemburg mit ihrer Stimme eine Mehrheit für das umstrittene EU-Renaturierungsgesetz ermöglicht. Kurz nach ihrem Votum kündigte die ÖVP eine strafrechtliche Anzeige gegen Gewessler wegen mutmasslichen Amtsmissbrauchs an.

Ausserdem will das Kanzleramt das EU-Gesetz mit einer Nichtigkeitsklage vor dem Europäischen Gerichtshof verhindern. Aus Sicht der ÖVP hat sich Gewessler widerrechtlich über andere Kabinettsmitglieder und über ein bestehendes Veto der österreichischen Länderchefs gegen das Gesetz hinweggesetzt.

ÖVP unter Druck

Gewessler sieht ihr Vorgehen jedoch rechtlich gedeckt. Vizekanzler Kogler (Grüne) sah den angekündigten rechtlichen Schritten in einer Stellungnahme «sehr, sehr gelassen entgegen». «Ich bin der völligen Überzeugung, dass wir in Ruhe und mit Kraft in der Regierung weiterarbeiten sollen», sagte er.

Nehammer steht stark unter Druck. Die ÖVP wurde bei der EU-Wahl von der rechten und EU-kritischen FPÖ überholt und auf den zweiten Platz verwiesen. Auch in den Umfragen für die Wahl im September liegt die FPÖ an erster Stelle.

Kommentare

User #5410 (nicht angemeldet)

Die ÖVP-Korruptionsaffäre (Veruntreuung von Steuergeldern für gefälschte Umfragen), Casino-Affäre (Verwaltungsratsposten für Politiker mit Deregulierung von Glücksspielen als Ziel) und Ibiza-Affäre (Bereitschaft zu illegaler Parteifinanzierung, Korruption und heimliche Übernahme von Medientiteln)… Alle bestrafen die ÖVP. Aber wenn eine Grüne ihr Stimmrecht wahrnimmt ist das ein Skandal!

User #4776 (nicht angemeldet)

Super da danke ich Nehammer , somit gewinnt die FPÖ. Herr Kickl alles Gute für die Zukunft. Die Bühne gehört dem Herbert.🙏

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