Oxfam Grossbritannien muss nach Sex-Skandal Millionen einsparen
Oxfam war in den letzten Jahren wegen Sexpartys und sexuellen Übergriffen in den Schlagzeilen. Die Organisation muss nun kleinere Brötchen backen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die sexuelle Ausbeutung durch Oxfam hat Auswirkungen auf ihren Ruf und ihre Einnahmen.
- Die Hilfsorganisation muss über 20 Millionen Franken sparen - auch zu Lasten Bedürftiger.
Die Hilfsorganisation Oxfam Grossbritannien bekommt den Skandal um sexuelles Fehlverhalten von Mitarbeitern auch finanziell zu spüren: 16 Millionen Pfund (21,1 Millionen Franken) müssen eingespart werden und das zum Nachteil Bedürftiger.
Wegen des «empörenden Verhaltens einiger früherer Mitarbeiter in Haiti» habe die Organisation «jetzt weniger Geld, um Bedürftige mit Trinkwasser und Nahrungsmitteln zu versorgen», hiess es am Samstag in einer Erklärung. In der Zentrale müssten Stellen gekürzt werden, «damit wir den Grossteil unserer Arbeit vor Ort fortsetzen können», teilte der britische Zweig der weltweit agierenden Organisation weiter mit.
Sexparties und Vergewaltigungen
Im Februar war bekannt geworden, dass Oxfam-Mitarbeiter in Haiti und im Tschad Sexorgien mit Prostituierten abgehalten hatten. Im Südsudan soll es zudem Fälle von Vergewaltigungen und versuchten Vergewaltigungen gegeben haben. Daraufhin hatten zahlreiche Spender ihre Zahlungen an die Hilfsorganisation eingestellt.
Im vergangenen Monat hatte der britische Oxfam-Chef Mark Goldring als Konsequenz aus dem Skandal seinen Rücktritt zum Jahresende angekündigt. Oxfam-Vizechefin Penny Lawrence war bereits nach Bekanntwerden des Skandals zurückgetreten. Die Hilfsorganisation stellte mittlerweile einen Aktionsplan vor, um sexuelle Belästigung und Missbrauch zu bekämpfen.