Papst Franziskus feierte Messe vor 80'000 Pilgern in Palermo (IT)

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Italien,

Heute Samstag fand in der sizilianischen Stadt Palermo eine Messe mit Papst Franziskus statt. Er gedachte an den 25. Todestag eines Anti-Mafia-Priesters.

Eine jubelnde Menschenmenge aus 80'000 Pilgern begrüsst Papst Franziskus zu seiner Messe in Palermo (IT).
Eine jubelnde Menschenmenge aus 80'000 Pilgern begrüsst Papst Franziskus zu seiner Messe in Palermo (IT). - AP Photo

Das Wichtigste in Kürze

  • Papst Franziskus und 80'000 Gläubige feierten eine Messe in Palermo (IT).
  • Vor genau 25 Jahren starb der Priester «Pino», welcher sich gegen die Mafia einsetzte.

Papst Franziskus hat heute Samstag in Palermo (IT) eine Messe vor 80'000 Gläubigen zelebriert. Er gedachte damit des 25. Todestags des seligen Giuseppe «Pino» Puglisi.

Der Anti-Mafia-Priester, der sich vor allem um Jugendliche kümmerte, um sie von Drogen und dem organisierten Verbrechen fernzuhalten, wurde am 15. September 1993 von zwei Mafia-Killern erschossen. Der Papst betete für alle Opfer der Mafia.

Von jubelnder Menschenmenge begrüsst

Für den Papst-Besuch wurde die Innenstadt Palermos (IT) für den Verkehr geschlossen. Eine jubelnde Menschenmenge begrüsste Franziskus, der an Bord seines Papamobils zusammen mit dem Erzbischof von Palermo, Corrado Lorefice, den Foro Italico erreichte, das Gelände, auf dem er die Messe feierte.

«Geld- und Machtgier machen den Menschen zum Sklaven. Je mehr man hat, desto mehr will man. Das ist eine schlimme Abhängigkeit, wie eine Droge», sagte der Papst, der auf das Beispiel von Giuseppe Puglisi und seiner Nächstenliebe hinwies.

Vor der Messe in Palermo (IT) hatte Franziskus die Ortschaft Piazza Armerina (IT) im Herzen Siziliens besucht. Bei einer Begegnung mit den Gläubigern sprach der Pontifex von den Problemen, die Sizilien belasten, unter anderem Jugendarbeitslosigkeit, Schwarzarbeit, Schattenwirtschaft, Wucher und Alkoholismus. Der Papst rief die Gläubigen auf, sich um die Jugend und die Kinder zu kümmern.

Racheakt im «Mafia-Krieg»

Nach der Messe besuchte der Papst eine der Einrichtungen in Palermo, die vom Anti-Mafia-Priester gegründet wurde. Darauf sollte ein ein privater Besuch im schwierigen Stadtteil Brancaccio folgen, in dem Puglisi jahrelang wirkte.

Die Ermordung Puglisis galt als Racheakt der Mafia gegen die katholische Kirche. Puglisi war nach den Staatsanwälten Giovanni Falcone und Paolo Borsellino, die ein Jahr vor ihm ermordet worden waren, das prominenteste Opfer im sizilianischen «Mafia-Krieg» der frühen 90er-Jahre.

Vor gut fünf Jahren sprach die katholische Kirche den mutigen Priester selig. Der Gottesdienst mit rund 100'000 Menschen war damals auch eine Anti-Mafia-Demonstration.

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