Papst Franziskus: Gerüchte um Emeritierung
Seit einiger Zeit kursieren Gerüchte über eine Emeritierung von Papst Franziskus. Georg Gänswein hält solche Überlegungen für wenig zielführend.
Das Wichtigste in Kürze
- Georg Gänswein findet Spekulationen um einen Rücktritt eines Papstes unnütz.
- Die Möglichkeit eines Rücktritts bestehe immer, meint der 64-Jährige.
Spekulationen über den Rücktritt eines Papstes sind aus Sicht von Georg Gänswein, dem Privatsekretär des emeritierten Papstes Benedikt XVI., zwecklos. «Die Möglichkeit eines Rücktritts besteht seit dem Papsttum.» Das sagte der 64-Jährige am Sonntag in der Sendung «Stanze Vaticane» im Fernsehsender «Tgcom24».
Prophezeiungen über Papst Franziskus oder andere zukünftige Päpste zu machen, ergebe keinen Sinn. Benedikt XVI. sei nach acht Jahren immer noch davon überzeugt, dass seine Entscheidung richtig war, ergänzte der Kurienerzbischof.
In einem Interview von 2019 sagte Franziskus, dass er seinen Tod entweder als Papst oder emeritiert in Rom erwartet. Das Interview ist kürzlich in der argentinischen Zeitung «La Nación» erschienen. Die Aussage hatte Diskussionen um einen möglichen Rücktritt des Argentiniers laut werden lassen. Das hiess es in einem Beitrag des TV-Senders «Tgcom24».
Gänswein fühlte sich durch Papst Franziskus bestraft
Der als Joseph Ratzinger geborene Benedikt XVI. lebt seit seiner Emeritierung im Jahr 2013 im Kloster Mater Ecclesiae des Vatikans. Gesundheitlich gehe es dem 93-Jährigen für sein Alter gut, sagte Gänswein. «Er ist körperlich sehr zerbrechlich, aber Kopf und Geist sind sehr lebhaft», erzählte er weiter.
Ratzinger hatte den gebürtigen Schwarzwälder 2003 als Kardinal zu seinem persönlichen Sekretär ernannt. Nach seiner Wahl zum Papst hatte er ihn zu seinem ersten Privatsekretär gemacht. Gänswein hatte an der Seite Ratzingers gearbeitet und ihn auf Reisen, bei Generalaudienzen und Treffen begleitet.
Kurz vor seinem Rücktritt im Jahr 2013 hatte ihn Benedikt XVI. noch zum Präfekten des Päpstlichen Hauses ernannt. Diese Position verlor er im vergangenen Jahr unter Papst Franziskus. Eine Entscheidung, die er als Bestrafung empfunden hatte, wie er im Dezember der Zeitschrift «Bunte» sagte.