Papst Franziskus: Gewalt an Frauen ist «Schändung Gottes»

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Italien,

Papst Franziskus zeigt sich zu Neujahr als Verfechter von Frauenrechten. Der Körper der Frau dürfe nicht als «Nutzobjekt» missbraucht werden.

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Papst Franziskus hat am Neujahrstag mehr Mitspracherecht von Frauen gefordert und Gewalt gegen sie als «Schändung Gottes» bezeichnet. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Papst Franziskus hat am heutigen Neujahrstag mehr Mitspracherecht von Frauen gefordert.
  • Gewalt an ihnen sei «Schändung Gottes». Der Frauenkörper müsse geehrt werden, sagte er.
  • In der katholischen Kirche dürfen Frauen aber immer noch wenig mitreden.

Papst Franziskus hat am Neujahrstag mehr Mitspracherecht von Frauen gefordert und Gewalt gegen sie als «Schändung Gottes» bezeichnet.

«Wenn wir unser Handeln heute menschlich gestalten wollen, müssen wir wieder auf die Frau schauen.» Das sagte der Pontifex heute bei der Neujahrsmesse im Petersdom in Rom. Frauen seien «Quellen des Lebens».

«Und doch werden sie ständig beleidigt, geschlagen, vergewaltigt, dazu gebracht, sich zu prostituieren oder das Leben in ihrem Schoss auszulöschen.»

Frauenkörper müsse «geachtet und geehrt werden»

Der Frauenkörper werde auf «profanen Altären der Werbung, des Gewinns und der Pornografie geopfert, ausgebeutet wie ein Nutzobjekt». Er müsse «vom Konsumismus befreit werden, er muss geachtet und geehrt werden; er ist das edelste Fleisch der Welt».

Auch heute werde die «Mutterschaft gedemütigt, weil das einzige Wachstum, das interessiert, das Wirtschaftswachstum ist». Viele Mütter müssten fliehen, um ihren Kindern eine bessere Zukunft zu sichern. «Sie werden für überschüssig gehalten von Menschen, deren Bauch voll ist, jedoch mit Dingen, und deren Herz leer an Liebe ist.»

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Papst Franziskus küsst eine Statue des Jesuskindes zu Beginn der Neujahrsmesse zur Feier der heiligen Maria im Petersdom. - dpa

Die Frau sei «Spenderin und Mittlerin des Friedens und muss an den Entscheidungsprozessen voll beteiligt werden». Die katholische Kirche feiert an Neujahr traditionell das Hochfest der Mutter Gottes.

Frauen in Kirche immer noch untervertreten

Seit langem fordern Laien und auch viele Katholiken mehr Mitsprache von Frauen in der Kirche. Jedoch sind Hoffnungen bisher enttäuscht worden, dass Papst Franziskus die Kirche für Frauen wesentlich öffnet.

Zum Beispiel dürfen Frauen keine Priester werden, daran wird sich auch unter dem jetzigen Papst nichts ändern. Auch die Hoffnung auf die Einführung eines Frauendiakonats wurde gedämpft, weil eine Vatikan-Kommission in diesem Punkt zu keinem Ergebnis kam.

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Die Hoffnungen, dass Papst Franziskus die Kirche für Frauen wesentlich öffnet, sind bisher enttäuscht worden. (Archivbild) - Keystone

Auch die römische Kurie – also der Verwaltungsapparat der Kirche – ist auf Führungsebene nur mit Männern besetzt. Zwar hebt Franziskus immer wieder den Wert der Frauen hervor – doch an den Fakten hat sich bisher wenig geändert.

Papst Franziskus will Frauen mehr einbeziehen

Nun sagte der Pontifex, die Welt sei «geeinter und friedvoller», wenn Frauen mehr einbezogen würden. «Daher ist eine Errungenschaft für die Frau eine Errungenschaft für die ganze Menschheit.» Auch die Kirche finde ihre «Mitte und Einheit wieder», wenn sie sich der Frau nähert.

«Der Feind der menschlichen Natur, der Teufel, versucht hingegen, sie zu spalten, indem er die Unterschiede, die Ideologien, die einseitigen Überlegungen und Parteien in den Vordergrund stellt.» Innerhalb der Kirche gibt es grossen Widerstand gegen Papst Franziskus' Reformvorhaben.

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