Päpstlicher Gesandter in Paris wegen sexueller Nötigung verurteilt
Der päpstliche Gesandte in Frankreich soll mehrere Männer sexuell genötigt haben. Nun wurde er zu acht Monaten Haft auf Bewährung verurteilt.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein ehemaliger päpstlicher Gesandter wurde in Frankreich zu acht Monaten Haft verurteilt.
- Er soll mehrere Männer unsittlich am Hinterteil berührt haben.
- Der Nuntius soll die Opfer nun mit je 22'000 Euro entschädigen.
Der frühere päpstliche Gesandte in Frankreich, Luigi Ventura, ist wegen sexueller Nötigung zu acht Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden.
Das Pariser Strafgericht sprach den 76-Jährigen wegen der Belästigung mehrerer Männer schuldig. Er soll nach dem Urteil je 22'000 Euro Entschädigung und Gerichtskosten an vier seiner Opfer zahlen.
Mehrere Männer belästigt
Insgesamt hatten fünf Männer den Nuntius beschuldigt. Er soll sie bei öffentlichen Veranstaltungen in Frankreich zwischen Januar 2018 und Februar 2019 unsittlich am Hinterteil berührt haben.
Der frühere Gesandte des Papstes liess dies über seine Anwälte bestreiten. Er nahm nicht an dem Verfahren teil. Die Staatsanwaltschaft hatte gegen ihn zehn Monate Haft auf Bewährung gefordert.
Von nicht-kirchlichem Gericht verurteilt
Der Vatikan hatte die diplomatische Immunität Venturas im Juli 2019 aufgehoben und damit den Weg für eine Strafverfolgung geebnet. Dies war ein Präzedenzfall in der katholischen Kirche. Der Gesandte trat einige Monate später zurück, nach rund zehnjähriger Amtszeit in Paris.
Auch das Urteil vor einem nicht-kirchlichen Gericht gilt als aussergewöhnlich. Papst Franziskus hat der Kirche einen transparenteren Umgang mit Missbrauchs-Fällen verordnet.