Paritätischer: 30 Prozent der Studierenden sind arm

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Deutschland,

Die Ampelregierung will Bafög reformieren. Die geplante Anhebung der Sätze reiche jedoch nicht, kritisiert der Paritätische Gesamtverband - und verweist auf Armut unter Studierenden.

Nach Berechnungen des Paritätischen Gesamtverbands sind 30 Prozent aller Studierenden in Deutschland von Armut betroffen.
Nach Berechnungen des Paritätischen Gesamtverbands sind 30 Prozent aller Studierenden in Deutschland von Armut betroffen. - Peter Kneffel/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Paritätische Gesamtverband hat eine stärkere Bafög-Anhebung gefordert, als von der Ampel-Koalition geplant.

Der Verband begründet das mit eigenen Berechnungen, wonach 30 Prozent aller Studierenden in Deutschland von Armut betroffen seien. Bei den alleinlebenden Studenten und Studentinnen seien es sogar 79 Prozent, teilte der Paritätische am Dienstag mit.

Armut wird im wohlhabenden Deutschland nicht im klassischen Sinn etwa von Hunger definiert, sondern über das Haushaltseinkommen und die daraus folgenden Möglichkeiten an gesellschaftlicher Teilhabe. Als arm oder armutsgefährdet gelten demnach Menschen, die mit weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens auskommen müssen.

Mit der geplanten Anhebung der Bafög-Sätze um fünf Prozent werde keine strukturelle Verbesserung erreicht, hiess es vom Paritätischen. Angesichts der aktuellen Inflationsrate reiche die Anpassung nicht einmal aus, um die Kaufkraft zu erhalten. «Notwendig ist daher eine angemessene Anhebung der BAföG-Bedarfssätze und deren automatische und regelmässige Fortschreibung», forderte der Verband.

Ampel berät über Bafög-Reform

Im Bundestag wird zur Zeit über eine Bafög-Reform der Ampel-Koalition beraten. Vorgesehen ist neben einer Anhebung der Bafög-Sätze um fünf Prozent auch eine Erhöhung der Elternfreibeträge, um den Kreis der Bafög-Berechtigten zu vergrössern. Studierendenvertreter und Sozialverbände drängen vor dem Bundestagsbeschluss noch auf Änderungen, etwa eine deutlichere Erhöhung der Sätze.

Armut unter Studierenden sei leider ein bekanntes Phänomen, sagte Matthias Anbuhl, Generalsekretär des Deutschen Studentenwerks, der Deutschen Presse-Agentur. Die Bafög-Sätze müssten deutlich stärker steigen als von der Bundesregierung bisher geplant, statt der geplanten 449 Euro auf gut 550 Euro.

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