Peter Handke ist weiterhin dünnhäutig bei Nachfragen
Die Haltung von Peter Handke zum Jugoslawien-Krieg hat Diskussionen ausgelöst. Kritiker und Unterstützer warten gebannt auf seine Nobelpreisträger-Rede.
Das Wichtigste in Kürze
- Nobelpreisträger Peter Handke wird für seine Haltung zum Jugoslawien-Krieg kritisiert.
- Mit Interviews und Auskünften hat sich der Österreicher bisher stark zurückgehalten.
- Am 10. Dezember hält er im Rahmen der Nobelpreisverleihung eine Rede.
Der österreichische Literaturnobelpreisträger Peter Handke (76) reagiert weiterhin äusserst dünnhäutig auf Fragen nach seiner umstrittenen Haltung im Jugoslawien-Konflikt. Ein Interview mit der österreichischen Nachrichtenagentur APA, in seinem Haus bei Paris, brach Handke nach rund einer Stunde ab.
Eine Frage nach seinem 1999 ausgestellten jugoslawischen Reisepass habe das Fass zum Überlaufen gebracht, schilderte Huber-Lang am Freitag. «Jetzt hören wir auf. Ich bitte Sie, das Haus zu verlassen. Das ist ja unglaublich», sagte Handke laut Huber-Lang.
Kritik wegen Haltung zum Jugoslawien-Krieg
Handke hatte sich in dem Konflikt stark mit Serbien solidarisiert und nach Ansicht von Kritikern die serbischen Kriegsverbrechen geleugnet. 2006 hielt er bei der Beerdigung des sechs Jahre zuvor gestürzten serbischen Führers Slobodan Milosevic eine Rede. Die Bekanntgabe der Verleihung des Nobelpreises an ihn stiess Anfang Oktober weltweit auf ein geteiltes Echo.
Peter Handke schweigt zum Thema seiner Rede
Seine Rede aus Anlass der Nobelpreisverleihung am 10. Dezember sei bereits fertig, meinte Handke. Der frühe Abgabetermin sei wegen der Übersetzungen nötig.
«Deutsch ist ja nicht einfach zu übersetzen, vor allem meines», meint der Autor, der das Thema noch nicht verraten will. «Eines vielleicht: Der Hauptteil besteht aus dem Anfang und dem Ende des Stückes «Über die Dörfer».»