Pipeline-Leck: Polens Regierungschef warnt vor voreiligen Schlüssen
Obwohl viele Spuren auf den Kreml deuten, warnt Polens Regierungschef vor voreiligen Schlüssen über das Leck an einer Öl-Pipeline.
Das Wichtigste in Kürze
- Polens Regierungschef mahnt nach dem Leck bei einer Öl-Pipeline zu Geduld.
- Vieles deute auf den Kreml hin, dennoch wolle er Vermutungen zuerst bestätigen lassen.
- Bei der Druschba-Pipeline, die Öl von Russland nach Deutschland bringt, gab es ein Leck.
Nach der Entdeckung eines Lecks an der Ölpipeline Druschba hat Polens Regierungschef Mateusz Morawiecki zu Vorsicht bei Spekulationen über die Ursache geraten. «Man darf nicht aus jeder Panne voreilige Schlüsse ziehen», sagte Morawiecki am Mittwoch dem polnischen Radio.
Es sei noch nicht klar, ob es sich um einen Zufall oder um einen Sabotageakt handele. Die zuständigen Behörden seien dabei, alles genau zu untersuchen. «Viele Spuren deuten sofort auf den Kreml hin, aber wir wollen sehr verantwortungsbewusst sein und erst danach Vermutungen bestätigen.»
Zuvor hatte der polnische Pipeline-Betreiber Pern mitgeteilt, dass an der Druschba-Pipeline, durch die Öl aus Russland nach Europa fliesst, ein Leck entdeckt worden sei. Das Loch befindet sich rund 70 Kilometer von der zentralpolnischen Stadt Plock entfernt. Betroffen ist die Hauptleitung, über die das Rohöl nach Deutschland geliefert wird.
Die Feuerwehr pumpte bis in die Abendstunden grosse Mengen an Rohöl aus einer Senke in einem Maisfeld, wo das Öl aus der unterirdisch verlaufenden Pipeline ausgetreten war.
Die Pipeline Druschba (Freundschaft) zählt zu den grössten der Welt und liefert russisches Öl in mehrere Länder Mitteleuropas. Sie versorgt auch die Raffinerie Schwedt in Brandenburg. Ihre Rohre verlaufen teils über und teils unter der Erde.