Polizei löst «Palästina-Kongress» in Berlin auf
Schon im Vorfeld sorgte der sogenannte Palästina-Kongress in Berlin für Wirbel. Nun hat die Polizei der Veranstaltung den Stecker gezogen.
![Palästina-Kongress Berlin](https://c.nau.ch/i/300q4g/900/palastina-kongress-berlin.jpg)
Das Wichtigste in Kürze
- Zwei Stunden nach Beginn war der Palästina-Kongress in Berlin wieder zu Ende.
- Die Polizei hat den Anlass wegen eines Redners aufgelöst.
- Die Teilnehmer reagierten mit Unmutsbekundungen.
Die Berliner Polizei hat den umstrittenen «Palästina-Kongress» in Berlin am Freitag rund zwei Stunden nach Beginn aufgelöst. Das teilte ein Beamter den bis zu 250 Kongressteilnehmern am frühen Abend mit und forderte sie auf, den Saal zu verlassen. Zuvor hatten die Beamten die Veranstaltung bereits vorläufig unterbrochen. Grund sei eine per Video übertragene Rede eines Mannes, für den in Deutschland ein politisches Betätigungsverbot gilt, hiess es.
Als der Mann zu den bis zu 250 Kongressteilnehmern sprach, schritt die Polizei mit etlichen Beamten ein, kappte die Übertragung und schaltete den Strom zeitweise ab. Die Teilnehmer des Treffens reagierten darauf und auf die offizielle Auflösung des Treffens mit lautstarken Unmutsbekundungen.
Zu dem dreitägigen internationalen Treffen unter dem Motto «Wir klagen an» hatten diverse propalästinensische Gruppen und Initiativen eingeladen. Darunter sind vor allem solche, die nach Einschätzung von Sicherheitsbehörden und Berliner Innenverwaltung dem israelfeindlichen «Boykott-Spektrum» zuzurechnen seien. Politik und Polizei hatten vor Beginn des Treffens ein konsequentes Eingreifen angekündigt, sollte es bei dem Treffen zu antisemitischen Äusserungen oder Straftaten kommen.