Polizisten bei Masken-Streit schwer verletzt – Razzien durchgeführt
Das Wichtigste in Kürze
- Am Wochenende wurden zwei Polizisten in einem Supermarkt in Bonn (D) schwer verletzt.
- Bei dem Einsatz ging es um Kunden, die keine Masken tragen wollten.
- Nun sind Wohnungen von Verdächtigen durchsucht worden.
Zwei Polizisten sind am Wochenende in einem Supermarkt schwer verletzt worden. Bei dem Einsatz ging es um Kunden, die keine Masken tragen wollten. Jetzt wurden Wohnungen von Verdächtigen durchsucht.
Führt die Spur ins Reichsbürgermilieu – und war die Tat geplant? Das bestätigte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft der Deutschen Presse-Agentur. Zuvor hatte «bild.de» berichtet.
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft wurden bei den Einsätzen in der Bonner Altstadt und in Troisdorf mutmassliche Beweismittel gesichert. Über diese könne man aber noch nichts Genaueres sagen. Bei den Razzien waren auch bewaffnete Beamte einer Einsatzhundertschaft beteiligt.
Die Polizei geht nach dpa-Informationen dem Verdacht nach, dass die Beamten in eine Falle gelockt wurden. Demnach besteht die Vermutung, dass die beiden Verdächtigen (35/38) die Situation absichtlich provozierten.
Polizei vermutet geplante Aktion
Einer der beiden hatte den Ablauf mit einer an seinem Körper befestigten Kamera gefilmt. Die Aufnahme landete direkt nach dem Vorfall im Internet. Dies und weitere Indizien liessen die Polizei nach dpa-Informationen vermuten, dass es sich um eine geplante Aktion gehandelt haben könnte.
Nach Informationen aus Ermittlerkreisen hatten die beiden Verdächtigen offenbar Komplizen. Der Vorfall sei unter anderem aus mehreren Perspektiven gefilmt worden. In dem Video ist eine Frau zu hören, die sich als Ehefrau eines der Angreifer zu erkennen gibt. Ob auch gegen sie oder andere ermittelt wird, blieb zunächst unklar.
Die Beamten waren am Samstagnachmittag zu einem Supermarkt gerufen worden, weil die beiden Verdächtigen sich mit Mitarbeitern gestritten hatten: Die Männer aus Bonn und Troisdorf hatten keinen Mund-Nase-Schutz nutzen wollen.
Wie die dpa erfuhr, prüfen die Ermittler auch, ob einer der beiden Beschuldigten Bezüge zur Reichsbürgerszene hat. Er galt in einem früheren Verfahren als Verdachtsfall. Der Staatsschutz hatte die Ermittlungen übernommen.