In der Türkei konnten einige Nachrichten-Seiten nicht aufgerufen werden. Ausländische Medien brauchen eine Lizenz, deren Ausgabe die Regierung kontrolliert.
Hatte am Donnerstag Probleme bei ihrem Internetauftritt in der Türkei: Die Deutsche Welle (DW), der Auslandsrundfunk der Bundesrepublik. (Archivbild)
Hatte am Donnerstag Probleme bei ihrem Internetauftritt in der Türkei: Die Deutsche Welle (DW), der Auslandsrundfunk der Bundesrepublik. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/DPA/CARSTEN KOALL

Das Wichtigste in Kürze

  • Deutsche Welle und Voice of America waren in der Türkei nicht erreichbar.
  • Der Grund dafür ist unklar, offizielle Statements gibt es nicht.
  • Ausländischen Medien droht wegen verschärfter Regeln eine Sperre.
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In der Türkei ist es am Donnerstagabend zu Problemen beim Zugriff auf das Internetangebot der Deutschen Welle (DW) gekommen. Mehreren Berichten zufolge war auch der US-Auslandssender Voice of America betroffen.

Der Hintergrund war zunächst unklar. Eine offizielle Erklärung der betroffenen Sender oder von türkischen Behörden lag zunächst nicht vor.

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Recep Tayyip Erdogan, Präsident der Türkei. - sda - Keystone/Turkish Presidency/---

Mehreren ausländischen Medien droht seit Februar eine Sperre ihres Online-Programms in der Türkei. Die türkische Rundfunkbehörde (RTÜK) hatte die Sender offiziell dazu aufgefordert, eine Lizenz für On-Demand-Angebote zu beantragen. Die Deutsche Welle hatte daraufhin angekündigt, gerichtlich dagegen vorzugehen.

Die Aufforderung zur Lizenzbeantragung beruht auf einer 2019 in Kraft getretenen Regelung. Die islamisch-konservative Regierung hat darüber eine weitreichende Kontrolle von Internet-Plattformen eingeführt, die Filme, Videos oder Radioinhalte verbreiten. Regierungsnahe Vertreter haben eine Mehrheit in dem RTÜK-Gremium.

Türkische Medien stehen zum Grossteil unter direkter oder indirekter Kontrolle der islamisch-konservativen Regierung, auch Inhalte im Internet unterliegen starker Regulierung.

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