Prominente Mafiosi wurden bei Razzia in Italien festgenommen
Das Wichtigste in Kürze
- Mithilfe von Aussagen abtrünniger Mafiosi kam es in Italien zu mehreren Festnahmen.
- Die Ermittlern erhielten dadurch einen Einblick in die neue Struktur der Cosa Nostra.
Bei einer Razzia gegen die Mafia auf Sizilien sind heute Dienstag sieben prominente Mitglieder der jungen Generation der Cosa Nostra festgenommen worden. Verhaftet wurde unter anderem Leandro Greco, Enkel des prominenten Bosses Michele Greco, der unter dem Spitzennamen «der Papst» bekannt war.
Zu den Festgenommenen zählt laut Polizeiangaben auch der 47-jährige Calogero Lo Piccolo, Sohn eines zu lebenslänglicher Haft verurteilten Bosses, der sich mit Erpressungen bereichert haben soll.
Greco und Lo Piccolo hatten eine Allianz für den Neustart der Cosa Nostra auf Sizilien abgeschlossen, die nach dem Tod des «Paten» Salvatore Riina im November 2017 und der Festnahme mehrerer prominenter Bosse in Schwierigkeiten geraten war. Die beiden konnten mit Unterstützung des im Dezember verhafteten Paten der Cosa Nostra, Settimo Mineo, rechnen, berichteten die Ermittler.
Zwei Unternehmer unter den Verhafteten
Zu den Festgenommenen zählen ausserdem Vertraute Lo Piccolos, darunter zwei Unternehmer. Die Verhaftungen erfolgten mithilfe von Aussagen abtrünniger Mafiosi, die den Ermittlern einen Einblick in die neue Struktur der Cosa Nostra ermöglichten, wie die Staatsanwälte von Palermo erklärten.
Der italienische Anti-Mafia-Oberstaatsanwalt Federico Cafiero de Raho betonte kürzlich, dass die Cosa Nostra nach Riinas Tod vor einem Jahr versucht habe, sich neu zu organisieren. Sie habe enge Verbindungen zur Schwesterorganisation 'Ndrangheta, mit der sie sich den Drogenhandel und die illegale Müllentsorgung in Italien teile.