Protest gegen Hafenverbot für Rettungsschiff in Rom
In der italienischen Hauptstadt Rom haben heute Mittwoch dutzende Menschen gegen die Schliessung italienischer Häfen protestiert.
Das Wichtigste in Kürze
- In Rom haben heute Mittwoch Aktivisten gegen die Schliessung der Häfen protestiert.
- Etwa 50 Menschen in orangefarbenen Rettungswesten haben sich angekettet.
- Die italienische Regierung verwehrt sämtlichen Rettungsschiffen die Hafeneinfahrt.
Vor dem Verkehrsministerium in Rom haben sich am Mittwoch dutzende Demonstranten festgekettet, um gegen die Schliessung italienischer Häfen für Rettungsschiffe zu protestieren. Die rund 50 Aktivisten trugen orangefarbene Rettungswesten.
Auf Plakaten kritisierten die Aktivisten vom Netzwerk #RestiamoUmani (Wir bleiben menschlich) einen «Untergang des Staates» und erinnerten an die «Verpflichtung zur Hilfeleistung».
«Stilles Einverständnis» der EU
Die Zahl der Menschen, die bei der Flucht über das Mittelmeer ums Leben komme, steige «exponentiell», kritisierten die Demonstranten. Dafür seien die Einwanderungspolitik der italienischen Regierung und das «stille Einverständnis» der EU verantwortlich. Für den Zugang zu Italiens Häfen sind das Verkehrs- und das Innenministerium zuständig.
Lega will Zahl der Flüchtlinge auf null senken
Der italienische Innenminister Matteo Salvini hatte im Juni privaten Seenotrettungshelfern untersagt, italienische Häfen zu benutzen. Am Sonntag kündigte der stellvertretende Regierungschef und Chef der rassistischen Lega dann an, künftig auch Schiffen internationaler Missionen im Mittelmeer das Einlaufen zu verwehren.
Nach Angaben der italienischen Regierung trafen seit Jahresbeginn fast 16'700 Migranten an den Küsten des Landes ein, davon 11'000 aus Libyen. Das seien 80 Prozent weniger als im Vorjahr, teilte das Innenministerium mit. Salvini will die Zahl auf null senken.