Proteste einen Monat nach Flutkatastrophe in Spanien

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Spanien,

In Spanien protestierten die Menschen ein Monat nach der Flutkatastrophe. Müdigkeit und Verdrossenheit haben sich breit gemacht, während die Arbeiten andauern.

spanien
Spanierinnen und Spanier gedenken der Opfer der Flutkatastrophe. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Spanier demonstrierten ein Monat nach der Flutkatastrophe.
  • Sie gedachten der Opfer, 230 Menschen waren gestorben.
  • In vielen Gemeinden dauern die Aufräumarbeiten an.

Einen Monat nach der Flutkatastrophe im Südosten Spaniens mit 230 Toten und Schäden in Milliardenhöhe haben die Menschen in den betroffenen Gebieten der Opfer gedacht. «Paiporta, vereint, wird niemals besiegt werden», riefen Hunderte Bewohner der Stadt Paiporta.

Bei der Demonstration am Freitagabend wurde um Punkt 20.11 Uhr eine Schweigeminute einlegt – zu diesem Zeitpunkt hatten die Behörden der Region Valencia vor einem Monat die Bevölkerung endlich mit Handynachrichten über die drohende Gefahr informiert.

Die Nachricht kam zwölf Stunden nach einer Unwetterwarnung der Nationalen Wetterbehörde – und für viele Menschen viel zu spät. 222 Menschen starben allein in der Region Valencia.

In der Region Valencia sind viele Menschen in der Folge von Unwettern gestorben.
In der Region Valencia sind viele Menschen in der Folge von Unwettern gestorben. - Rober Solsona/EUROPA PRESS/dpa

«Wir gedenken der Opfer, sowohl derer, die gegangen sind, als auch derer, die geblieben sind», sagte die 43-jährige Lehrerin Bea García am Freitagabend. «Die Menschen fühlen sich immer noch einsam, die Wut bleibt und es gibt Müdigkeit und Frustration. Wir sind alle erschöpft», betonte sie.

Bei vielen Betroffenen hat sich Müdigkeit und Verdrossenheit breitgemacht. Die Aufräumarbeiten dauern an, unermüdlich arbeiten die Menschen für eine Rückkehr zur Normalität. Für Freitagabend hatten deshalb kommunale Organisationen, Gewerkschaften und Verbände zu Demonstrationen in mehreren betroffenen Gemeinden aufgerufen.

«Wir hoffen, dass es bald vorüber ist»

In Catarroja südlich von Valencia sind noch die Spuren der Hochwasserkatastrophe zu sehen: Dutzende Autowracks türmen sich am Ortseingang. «Wir sind müde, wir danken den freiwilligen Helfern, aber wir sind sehr müde, weil nichts vorangeht», sagt der 35-jährige Amparo Peris. «Manchmal haben wir Strom, manchmal nicht. An manchen Tagen haben wir zur Essenszeit keinen Strom und wir fragen uns: Was essen wir jetzt?», erzählt er weiter. «Wir hoffen, dass das bald vorüber ist.»

Viele Betroffene warfen den Behörden und auch der Regierung in Madrid schon unmittelbar nach der Katastrophe vor, zu spät reagiert zu haben. In Spanien sind eigentlich die Regionen für den Katastrophenschutz zuständig. Der Regionalpräsident der Region Valencia, Carlos Mazón, hatte sich nach der Flut zwar für «Fehler» entschuldigt. Der Politiker von der konservativen Volkspartei sagte aber auch, er sei nur unzureichend und zu spät von nationalen Behörden informiert worden, und machte der linksgerichteten Regierung in Madrid schwere Vorwürfe.ierung in Madrid schwere Vorwürfe.

Mehr zum Thema:

Kommentare

Weiterlesen

Valencai
58 Interaktionen
Leber
21 Interaktionen

Mehr aus Spanien

Reiseführer No List Feriendestinationen
7 Interaktionen
d
5 Interaktionen
Real Madrid
8 Interaktionen