Prügelnder Kadyrow-Sohn erhält Orden «Held Tschetscheniens»
Ramsan Kadyrows Sohn Adam wurde mit dem Orden «Held Tschetscheniens» ausgezeichnet. Erst kürzlich verprügelte er einen wehrlosen Mann.
Das Wichtigste in Kürze
- Adam Kadyrow erhielt den Orden «Held Tschetscheniens».
- Er habe früh Führungsqualitäten gezeigt und sich als «echter Kämpfer» bewiesen.
- Der Sohn das Tschetschenen-Führers fiel zuletzt auf, als er einen Mann verprügelte.
Der 15-jährige Sohn des tschetschenischen Machthabers Ramsan Kadyrow, Adam Kadyrow, ist offiziellen Angaben nach mit dem hohen Orden «Held Tschetscheniens» ausgezeichnet worden.
Der Jugendliche habe schon früh Führungsqualitäten bewiesen, den Koran auswendig gelernt, mehrere Kampfsportturniere gewonnen und sich bei einer Schiessübung der Streitkräfte als «echter Kämpfer» bewiesen, begründete der Duma-Abgeordnete und Kadyrow-Cousin Adam Delimchanow am Freitag die Ordensverleihung. Adam Kadyrow hatte zweifelhafte Berühmtheit durch ein jüngst von seinem Vater veröffentlichtes Video erlangt. In diesem schlägt und tritt er einen auf einen wehrlosen Mann ein.
Das Opfer war ein Mann, der in Wolgograd wegen der öffentlichen Verbrennung eines Korans festgenommen worden war. Später wurde er in die mehrheitlich muslimische Region Tschetschenien überstellt.
Das Video hatte russlandweit Diskussionen und Kritik hervorgerufen, Kadyrow stelle sich damit über das russische Gesetz. Forderungen nach der Einleitung eines Strafverfahrens lehnten die russischen Behörden ab – unter anderem mit dem Verweis, dass Adam Kadyrow erst 15 und damit noch nicht strafmündig sei. Russlands Präsident Wladimir Putin empfing Ramsan Kadyrow wenige Tage nach dem Skandal.
Im vergangenen Jahr hatte Kadyrow drei Söhne, unter anderem auch Adam, mit Waffen in der Ukraine posieren lassen. Seinen Angaben zufolge kämpften sie dort auch als Teil der von Kremlchef Putin in den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine geschickten Streitkräfte. Beobachter hingegen äusserten Zweifel daran, dass die Kadyrow-Söhne tatsächlich an realen Kämpfen teilgenommen haben.