Ukraine Krieg: Putin zahlt seinen Soldaten jetzt mehr Sold
Russische Soldaten erhalten im Ukraine-Krieg bald mehr Sold. Selenskyj bezahlt seinen Truppen eine Sonderzulage weit über dem Durchschnittslohn.
Das Wichtigste in Kürze
- Russische Soldaten in der Ukraine bekommen einen höheren Wehrsold.
- Dies verkündete Wladimir Putin drei Monate nach Kriegsbeginn.
- Gleichzeitig hebt er wegen steigender Lebensmittelpreise den Mindestlohn und die Rente an.
Russlands Truppen haben im Ukraine-Krieg ein Motivations-Problem. Es gibt viele Berichte von Soldaten, die nicht kämpfen wollen und sich deshalb ergeben oder gar selbst verletzen.
Präsident Wladimir Putin will das Problem nun angehen und verspricht einen höheren Wehrsold, wie die Nachrichtenagentur Interfax berichtet. Wie viel die im Ukraine-Krieg kämpfenden Soldaten erhalten, ist unklar. Putin begründet den Schritt damit, dass Gehälter von Militärs im Ausland an die Entwicklung des Devisenmarktes gebunden seien. Zudem schwächele der Dollar im Vergleich zum russischen Rubel.
Ukrainischen Soldaten, die an aktiven Kampfhandlungen beteiligt sind, erhalten neben ihrem Wehrsold eine Sonderzulage von Präsident Wolodymyr Selenskyj. Diese beträgt 100'000 Hryvnia (rund 3260 Franken) pro Monat oder 3000 Hryvnia (98 Franken) pro Tag. Der Betrag ist ein Mehrfaches des ukrainischen Durchschnittslohns vor dem Krieg.
Für den Monat Juni sollen 64,5 Milliarden Hryvnia - über zwei Milliarden Franken - ausgezahlt werden, sagte Verteidigungsminister Olexij Resnikow. Eine solche Summe sei 2021 im ganzen Jahr ausgegeben worden.
Sanktionen im Ukraine-Krieg: Auch russischer Mindestlohn wird erhöht
Der russische Präsident Putin hatte am Mittwoch in einem Moskauer Krankenhaus Soldaten besucht, die bei der «militärischen Spezialoperation» verletzt wurden.
Staatsmedien veröffentlichten Videos, die zeigen, wie Putin zwei Männern die Hände schüttelt und ihnen gute Besserung wünscht. Einen der beiden Verletzten fragt der Kremlchef, ob er nach seiner Genesung weiter dienen wolle. «Natürlich», antwortet der Mann. «Sie werden es», sagt Putin.
Der Kremlchef kündigte am Mittwoch darüber hinaus für ab dem 1. Juni eine Rentenerhöhung sowie eine Erhöhung des Mindestlohns um jeweils zehn Prozent an. In Russland, wo Altersarmut weit verbreitet ist, beträgt die durchschnittliche Monatsrente damit laut Arbeitsministerium künftig 19'360 Rubel (rund 308 Franken).
Insbesondere viele ältere Menschen sind angesichts der Lebensmittelpreise in Sorge. Diese sind seit dem Beginn des Ukraine-Kriegs in den vergangenen Wochen im Zuge westlicher Sanktionen teils stark gestiegen.