Rechte Opposition um Matteo Salvini fordert bei Protest Neuwahlen
In Italien protestieren Matteo Salvini und weitere Spitzenpolitiker für Neuwahlen in Italien. Der Regierung um Giuseppe Conte wird scharf kritisiert.

Das Wichtigste in Kürze
- Spitzenpolitiker der rechten Opposition protestierten für baldige Neuwahlen in Italien.
- Sie kritisieren Giuseppe Contes Regierung für das Verhalten in der Corona-Zeit.
- Neben der Lega Salvinis demonstrierten auch die Forza Italia und Fratelli d'Italia.
Bei einer Demonstration mit mehreren Tausend Teilnehmern haben Spitzenpolitiker der rechten Opposition baldige Neuwahlen in Italien gefordert. Der Lega-Chef und Ex-Innenminister Matteo Salvini sagte bei der Kundgebung auf der zentralen Piazza del Popolo in Rom am Samstag: «Heute steht auf diesem Platz die Mannschaft, die Italien in den kommenden Jahren regieren wird.»
Die Mitte-Rechts-Allianz aus drei Parteien kritisierte, die Regierung von Giuseppe Conte habe in der Corona-Krise viel versprochen und wenig gehalten. Viele Italiener würden weiter auf zugesagte Hilfen warten müssen.
Die Lega um Matteo Salvini, die letztes Jahr die erste Regierung Contes verliess, demonstrierte zusammen mit Anhängern von anderen Parteien: der rechtskonservativen Forza Italia und den ultrarechten Fratelli d’Italia.
Mehrfache Forderung für Neuwahlen
Fratelli-Chefin Giorgia Meloni kritisierte, der Regierung fehle eine Vision, sie herrsche mit Show-Auftritten. Mehrere Redner, auch Europaabgeordneter Antonio Tajani der Forza Italia, wiesen Medienberichte zurück, dass die Oppositionsparteien selbst zerstritten seien. Dabei ging es um Spekulationen, dass sich Ex-Premier Silvio Berlusconi von der Forza Italia auch andere Mehrheiten vorstellen könne. Seit September 2019 steht Conte an der Spitze einer Koalition, die von der Fünf-Sterne-Bewegung und der PD dominiert wird.
Für die Kundgebung hatten die Veranstalter rund 4000 Stühle auf dem Platz aufgestellt - mit weitem Corona-Abstand. Die Opposition hatte in den vergangenen Wochen mehrfach Neuwahlen gefordert. Dies zum Beispiel parallel zu geplanten Regionalwahlen in mehreren italienischen Regionen im September. Italien ist in Europa von der Corona-Pandemie besonders hart getroffen und zählte bisher offiziell rund 35 000 Tote.