Rheinmetall liefert 14 Leopard-2-Panzer in Ukraine-Ringtausch an Tschechien
Der Rüstungskonzern Rheinmetall liefert im Zuge eines sogenannten Ringtauschs zur Unterstützung der Ukraine 15 Kampf- und Bergepanzer an Tschechien.
Das Wichtigste in Kürze
- Prag stellt im Gegenzug militärische Ausrüstung für Kiew bereit.
Wie der Konzern am Dienstag mitteilte, erhält der Nato-Partner Kampfpanzer vom Typ Leopard 2A4 sowie den Bergepanzer Büffel. Tschechien gebe im Zuge des Ringtauschs seinerseits militärische Ausrüstung zur Unterstützung an die Ukraine ab. Nach AFP-Informationen geht es um 14 Leopard-Panzer und einen Bergepanzer.
Eine entsprechende Vereinbarung sei am Dienstag in Prag mit der deutschen und tschechischen Regierung geschlossen worden, teilte der Konzern mit. Wie die Nachrichtenagentur AFP in Berlin erfuhr, liegt der Gesamtauftragswert bei 157 Millionen Euro.
Darin sind laut Rheinmetall auch «ein Munitionspaket sowie ein integriertes Servicepaket für Ausbildungsleistungen und Ersatzteilversorgung enthalten». Das erste Fahrzeug solle noch im Dezember 2022 ausgeliefert werden, die gesamte Lieferung solle bis Ende 2023 abgeschlossen sein.
Bei den Leopard 2A4 handele es sich laut Rheinmetall um «überholte» Kampfpanzer im Eigentum des Konzerns aus den Beständen verschiedener Nutzerstaaten. Der Bergepanzer 3 Büffel werde seinerseits auf einem überholten Leopard-2-Chassis aufgebaut und entspreche «dem modernsten Stand der Technik».
Die Bundesregierung hat der Ukraine direkt zwar schwere Artillerie und Flugabwehr geliefert, erfüllt die Forderung Kiews nach der Abgabe moderner Panzer vom Typ Leopard und Marder aber bisher nicht. Berlin verweist darauf, dass dies auch die Nato-Verbündeten nicht tun.
Statt dessen setzt Berlin auf Ringtausch-Verfahren mit einer Reihe von östlichen Nato-Verbündeten. Dabei werden von diesen Panzer sowjetischer Bauart an die Ukraine abgegeben, Deutschland sorgt im Gegenzug für modernen Ersatz bei den Partnerländern.
Vereinbart sind Ringtausch-Geschäfte ausser mit Tschechien bereits mit Slowenien, der Slowakei und Griechenland. Ärger gab es im Sommer mit Polen zu einem geplanten Ringtausch: Warschau hielt ein deutsches Angebot zur Lieferung von 20 Leopard-2-Panzern für 250 bereits an die Ukraine abgegebene Panzer aus Sowjetzeiten für unzureichend.