Rhodos: Reporterin muss vor Flammen flüchten
Eine Online-Journalistin erlebte statt eines entspannten Urlaubs die Feuerhölle auf Rhodos mit. In einem Beitrag beschreibt sie dramatische Stunden.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine Reporterin beschreibt, wie sie vor den Flammen in Rhodos flüchten musste.
- Alisa Röckener von «Focus online» beschreibt extrem dramatische Stunden.
Am 18. Juli war die «Focus»-Reporterin Alisa Röckener nach Rhodos gereist. Zusammen mit ihrem Freund wollte sie dort einen entspannten Sommerurlaub verbringen. An diesem Tag brannte bereits ein Feuer auf der griechischen Insel. Doch sie hätten sich erstmal weiter nichts dabei gedacht, berichtet die junge Frau.
Jeden weiteren Tag konnte das Paar demnach aus der Ferne die Rauchwolken beobachten. Als sie sich am Morgen des 22. Juli auf den Weg zum Frühstück gemacht hätten, wurden sie kurze Zeit darauf Teil der grössten Evakuierung in der Geschichte Griechenlands.
«Eine laut schrillende Sirene kündigte die Evakuierung an und unterstrich den offensichtlichen Ernst der Lage. Wir rannten auf unser Zimmer, warfen die wichtigsten Habseligkeiten in unser Gepäck.»
Die Gäste seien panisch vor das Hotel gerannt, wo sich die Lage von Minute zu Minute zugespitzt habe. «Plötzlich brannte es direkt neben dem Hotel, Ziegen versuchten sich vor dem Feuer hinter Büschen zu verstecken. Kinder weinten.»
Sie seien von Bussen abgeholt worden und nach knapp 20 Minuten Fahrt, vorbei an dem Feuer, an einem Strand gelandet. «Wir wussten nicht, wo wir sind und wie es weitergeht.»
«Als die Tür sich schloss, weinte ich»
Am Strand habe das reinste Chaos geherrscht, schreibt Alisa Röckener. Die wenigen Busse die kamen, seien nicht annähernd ausreichend gewesen. Als die Reporterin und ihr Freund es schliesslich doch in einen Bus schafften, stellte sich das Paar zu zweit auf die letzte Stufe am hinteren Eingang, weshalb die Türen nicht schlossen.
«Die Leute schrien uns an und forderten uns auf, wieder aus dem Bus zu steigen. Ich war völlig aufgelöst und wollte um keinen Preis meinen Platz aufgeben und diesen Bus verlassen.» Ihr Freund habe sie in den Bus gedrückt und sich dicht an sie gehalten. «Als die Tür sich doch schloss, weinte ich. Knapp drei Stunden dauerte die Fahrt quer über die Insel und die ganze Zeit hielt ich meine Augen geschlossen.»
Die Busfahrt habe an einem Hotel in Rhodos Stadt geendet. An Schlaf sei dort aber nicht zu denken gewesen, zumindest wurden sie von den Mitarbeiter herzlich empfangen. Sie hätten Rhodos gerne so bald als möglich verlassen – «egal was es kostet» – aber sie hatten kein Glück.
Schliesslich nahm das Paar eine Fähre nach Kos, wovon es einen Tag später nach Stuttgart fliegen konnte. «Ich war froh, eigenständig einen Ausweg gefunden zu haben», schreibt die Reporterin und fügt an: «Wir waren endlich in Sicherheit».