Riesiger Eisberg bedroht Pinguin-Kolonien auf Insel im Südatlantik
Der im Südatlantik treibende grösste Eisberg der Welt könnte zur Gefahr für Tausende Pinguine und andere Tierarten werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein riesiger Eisberg treibt derzeit vor Südgeorgien und könnte bald auf Land treffen.
- Die Pinguine, Robben und Vogelarten dort wären dann ernsthaft bedroht.
- Der Eisberg ist 160 Kilometer lang und ist mehrere tausend Milliarden Tonnen schwer.
Wissenschaftler warnten am Donnerstag, der Eisberg mit dem Namen A68 könne binnen 20 oder 30 Tagen die Insel Südgeorgien treffen. Dort lebende Pinguine, Robben sowie Vogelarten könnten sich dann möglicherweise nicht mehr richtig mit Futter versorgen.
Die Klimaerwärmung hat die Loslösung von Eisbergen in der Antarktis beschleunigt. Der aktuelle Fall könnte verheerende Auswirkungen auf die reiche Tierwelt in dem britischen Überseegebiet Südgeorgien haben.
A68 ist tausende Milliarden Tonnen schwer
Der A68 hatte sich im Juli 2017 vom Schelfeis Larsen C der Antarktischen Halbinsel gelöst. Er ist tausende Milliarden Tonnen schwer. Mit dem aktuellen Tempo könne er in 20 bis 30 Tagen die eher flachen Gewässer der Insel erreichen.
Er ist 160 Kilometer lang und 48 Kilometer breit aber nur 200 Meter tief. Daher könnte er der Küste gefährlich nah kommen.
«Die Möglichkeit einer Kollision beträgt 50 zu 50», erklärte Andrew Fleming vom britischen Polarforschungsprogramm British Antarctic Survey.
Mehrere tausend Pinguine auf Südgeorgien
Auf der Insel Südgeorgien leben mehrere tausend Königspinguine neben Goldschopfpinguinen, Zügelpinguinen und Eselspinguinen. Auch Robben und Wanderalbatrosse sind auf der Insel heimisch.
Sollte sich der Eisberg in der Nähe der Insel festsetzen, könnten Vogeleltern Probleme bei der Versorgung ihres Nachwuchses bekommen. Wodurch dessen Überleben ernsthaft gefährdet sein könnte.
Auch das Leben von Robbenbabys könnte in Gefahr sein. «Die Zahl der Pinguine und Robben könnte stark zurückgehen». Dies erklärte Geraint Tarling vom British Antarctic Survey.
Ökosystem könnte durcheinander kommen
Auch das Ökosystem am Meeresboden könnte durcheinander gebracht werden. Dessen Erholung könnte Jahrzehnte oder sogar Jahrhunderte brauchen.
Zudem habe der Eisberg «über hunderte von Jahren Nährstoffe und Staub gespeichert. Diese werden nun freigesetzt und düngen nach und nach die Ozeane.» Das fügte Geraint Tarling hinzu.
Die Entstehung von Eisbergen sei ein natürlicher Prozess, der durch die Erwärmung der Luft und der Ozeane jedoch beschleunigt werde. So die Wissenschaftler. Der Westen der Antarktis gehört demnach zu den Regionen der Welt, die sich besonders schnell erwärmen.