Der brennende Frachter «Fremantle Highway» soll abgeschleppt werden. Spezialisten bereiten sich auf das Manöver vor, welches bis zu 14 Stunden dauert.
Der Frachter «Fremantle Highway» brennt in der Nordsee oberhalb von Ameland. Foto: Jan Spoelstra/ANP/dpa
Der Frachter «Fremantle Highway» brennt in der Nordsee oberhalb von Ameland. - sda - Keystone/ANP/Jan Spoelstra

Das Wichtigste in Kürze

  • Bergungsexperten bereiten sich auf das Abschleppen des brennenden Frachters vor.
  • Der neue Ankerplatz soll die Sicherheit erhöhen und die Schifffahrtsrouten entlasten.
  • Beim Auseinanderbrechen des Schiffs droht eine mögliche Umweltkatastrophe.
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Vor der niederländischen Küste sind die Vorbereitungen zum riskanten Abschleppen des brennenden Frachters angelaufen. Bergungsexperten wollten noch am Samstag die «Fremantle Highway» Richtung Osten zur Wattenmeerinsel Schiermonnikoog schleppen. Der neue Ankerplatz in der Nordsee soll sicherer sein.

Das Schiff mit rund 3800 Autos an Bord liegt aktuell nördlich der Insel Terschelling. Wann das Schlepp-Manöver starten kann, hing der Wasserbehörde zufolge von den Gezeiten, dem Wetter und der Rauchentwicklung ab. Es werde alles getan, um Umweltschäden zu verhindern, sagte die Behörde in Den Haag.

Erfahrene Bergungsspezialisten involviert

«Es werden keine direkten Folgen für die Watteninseln und ihre Bewohner und Natur erwartet.» Der zuständige Minister für Infrastruktur und Wasserverwaltung, Mark Harbers, sicherte dem Parlament in einem Brief zu, dass das Schiff während der gesamten Aktion ständig beobachtet werde. «An diesem Einsatz sind sehr erfahrene Bergungsspezialisten beteiligt. Aber das ändert nichts daran, dass es hier um eine herausfordernde Aufgabe geht.»

Doch macht man sich Sorgen am künftigen Ankerplatz Schiermonnikoog. «Wir halten uns auf dem Laufenden und den Atem an», twitterte Bürgermeisterin Ineke van Gent am Samstag. Die Behörden hätten aber versichert, dass der Transport gut begleitet werde.

Frachter
Der Frachter soll an an einen anderen Ort gebracht werden. - keystone

Das Feuer auf dem mit rund 3800 beladenen Frachter ist schwächer geworden, aber noch immer nicht gelöscht. Ein Auseinanderbrechen, Kentern oder Sinken des Schiffs ist noch möglich und könnte zu einer Umweltkatastrophe in der Nordsee führen. Bedroht wären die Inseln und auch das Unesco-Weltnaturerbe Wattenmeer. Ein Ölteppich könnte bis ins benachbarte Deutschland treiben.

Seit Tagen liegt bereits ein Spezialschiff, das Öl räumen kann, direkt bei dem brennenden Frachter und soll ihn auch begleiten. Auch weitere Schiffe stehen den Angaben zufolge für Notfälle abrufbereit.

Fahrt soll 12 bis 14 Stunden dauern

12 bis 14 Stunden soll die Fahrt im Norden der Wattenmeerinseln dauern. Danach soll der Frachter dann vorläufig rund 16 Kilometer im Norden von Schiermonnikoog liegen bleiben, bis ein Hafen gefunden ist. Welcher Hafen das sein könnte, ist noch nicht bekannt.

Der neue Ort wurde aus Sicherheitsgründen gewählt. Denn bisher lag der brennende Frachter genau zwischen zwei sehr stark befahrenen Schifffahrtsrouten von und nach Deutschland. Ausserdem soll der neue Ankerplatz windgeschützter sein.

Am Freitag waren erstmals seit Ausbruch des Feuers vier Bergungs-Spezialisten an Bord der «Fremantle Highway» gewesen. Sie hatten eine stabile Verbindung zu einem Schlepper legen können und die Stabilität des Schiffs kontrolliert. Trotz des Feuers und der ungeheuren Hitze sei das Schiff auch unter der Wasserlinie intakt, teilte die Wasserbehörde mit.

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