Rumänien: Rechtsextremer Ex-Präsidentschaftskandidat festgenommen
In Rumänien wurde der kremlfreundliche Ex-Präsidentschaftskandidat Călin Georgescu von der Polizei abgeführt. Der Vorfall sorgt für Aufsehen.

Der rechtsextreme rumänische Politiker Călin Georgescu wurde am Mittwoch von der Polizei festgenommen. Wie «taz» berichtet, stoppten Beamte den Ex-Präsidentschaftskandidaten in seinem Auto, als er auf dem Weg war, seine erneute Kandidatur einzureichen.
Georgescu wird unter anderem öffentliche Aufwiegelung und die Gründung einer faschistischen Organisation vorgeworfen. Zudem soll er falsche Angaben zu Wahlkampffinanzierungen gemacht haben, wie rumänische Medien berichten.
Der Vorfall ereignete sich nur wenige Monate nach der annullierten Präsidentschaftswahl im November. Damals hatte Georgescu überraschend die erste Runde in Rumänien gewonnen.
Hintergründe zur Wahl-Annullierung in Rumänien
Das rumänische Verfassungsgericht entschied, die Wahl für ungültig zu erklären. Als Begründung wurde eine massive Einflussnahme durch Russland angeführt, wie «Stuttgarter Zeitung» meldet.

Die Neuwahlen in Rumänien sind nun für Mai 2025 angesetzt. Georgescu plante offenbar, erneut zu kandidieren, als er festgenommen wurde.
Georgescus politische Ausrichtung
Der Ex-Präsidentschaftskandidat gilt als äusserst umstritten. «News.at» zufolge plant Georgescu bei einem Wahlsieg, jegliche Hilfe für die Ukraine einzustellen.
Er wird als Anhänger von Verschwörungstheorien und als russlandfreundlich beschrieben. Seine politischen Ansichten sorgen für Besorgnis bei vielen Beobachtern, berichtet «taz».
Nach einem fünfstündigen Verhör kam Georgescu unter Auflagen wieder frei, wie «Stuttgarter Zeitung» berichtet. Die genauen Bedingungen seiner Freilassung sind nicht bekannt.