Russen zahlen deutlich mehr für Festtagsessen – wegen Krieg
Der Krieg in der Ukraine zerrt an der russischen Wirtschaft. Gerade während den Festtagen bekommt dies die Bevölkerung zu spüren. Putin ist das jedoch egal.
Das Wichtigste in Kürze
- Russlands Wirtschaft leidet unter dem Krieg in der Ukraine.
- Die Inflation ist hoch und die Lebensmittel werden teurer.
- Das Festtagsessen wird dieses Jahr wohl etwa zehn Prozent teurer für die Russen.
Die russische Wirtschaft ist gezeichnet von mittlerweile über tausend Tagen Krieg in der Ukraine. Die Inflation im Land ist hoch – sie liegt bei 9,5 Prozent. Auch die Währung ist schwach. Gerade die wirtschaftlich Schwächsten bekommen dies besonders zu spüren.
Denn die Lebensmittelpreise sind deutlich gestiegen. Der Preis für Eier hat sich mehr als verdoppelt. Butter ist doppelt so teuer wie noch vor einem Jahr. Kartoffeln hatten einen Preisanstieg von 65 Prozent.
Ein typisches Festessen an Silvester wird dieses Jahr deswegen um über 10 Prozent teurer sein, berichtet «SRF». In Russland wird zuerst Neujahr gefeiert. Das Weihnachtsfest findet in der orthodoxen Kirche traditionell am 7. Januar statt.
Putins Kriegstreiberei zerrt an Wirtschaft
Grund dafür sei die Kriegswirtschaft des Kremls. «Der russische Staat pumpt etwa 40 Prozent des Budgets in den Militär- und Sicherheitssektor», sagt Calum MacKenzie. Er ist Nahost-Korrespondent des Senders.
Dies führe zu einer erhöhten Geldzirkulation, was wiederum eine massive Inflation zur Folge hat. «Gleichzeitig ist die Wirtschaft am Anschlag», so MacKenzie. Es würden rund fünf Millionen Arbeitskräfte fehlen. Weiter würden Sanktionen Unternehmen belasten und Importe verteuern.
Der Nahost-Korrespondent sagt: «Mit Ausnahme der Rüstungsindustrie stagnieren oder schrumpfen alle Bereiche der Privatwirtschaft.»
Viele Unternehmen könnten entweder nicht bauen oder machen Schulden, welche sie nicht zurückzahlen könnten. Weiter: «Ein sehr grosses russisches Bauunternehmen soll gar am Rande des Konkurses stehen.»
Kreml nimmt Opfer in Kauf
Experten hätten seit langem vor dieser kriegsorientierten Wirtschaftspolitik gewarnt – sie sei nicht nachhaltig. Das heisst: «Die Lebensqualität der einfachen Russinnen und Russen wird weiter sinken.» Doch der Kreml nehme dies für den Ukraine-Krieg gerne in Kauf.
Eine Lösung der wirtschaftlichen Schwierigkeiten sei dementsprechend unwahrscheinlich. MacKenzie: «Eigentlich kann man die Inflation nicht bändigen, solange der Staat so viel Geld in die Rüstungsindustrie investiert.»
Es sei zu erwarten, dass die hohe Inflation und Unternehmensinsolvenzen weitergehen werden.