Russische Atomwaffen nach Belarus: Sofia ruft zu Verhandlungen auf
Der Kreml will Atomwaffen in Belarus stationieren. Bulgariens Vizepräsidentin Ilijana Jotowa ruft im Ukraine-Krieg nun zu Verhandlungen auf.
Das Wichtigste in Kürze
- Putin hat angekündigt, russische Atomwaffen in Belarus zu stationieren.
- Die Lage werde «immer gefährlicher», sagt Bulgariens Vizepräsidentin Jotowa.
- Angesichts dessen ruft sie die Ukraine und Russland zu Verhandlungen auf.
Bulgariens Vizepräsidentin Ilijana Jotowa hat angesichts der vom Kreml angekündigten Verlegung russischer Atomwaffen nach Belarus zu Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine aufgerufen.
Die Lage werde «immer gefährlicher und furchterregender», sagte die Vizepräsidentin des südosteuropäischen Landes am Sonntag in Sofia. Deshalb riefen sie und der bulgarische Staatspräsident Rumen Radew immer wieder zu Verhandlungen auf: «Das sind keine leeren Worte», sagte Jotowa. Dies sei der Wunsch Bulgariens, weil mehr Rüstung in allen Ländern zu unvorhersehbaren Entscheidungen führe und nun in der Praxis ein ernsthafter Krieg drohe.
Putin will Atomwaffen in Belarus stationieren
Der russische Präsident Wladimir Putin hatte am Samstagabend bekannt gegeben, dass sich Russland und Belarus auf die Stationierung taktischer Atomwaffen verständigt haben. Bulgariens Vize-Präsidentin Jotowa sagte dazu: «Ich hoffe, dass die Vernunft doch siegen wird. Und dass es in diesem Fall vielmehr um Drohungen geht, als um wirkliche Handlungen.»
Das bulgarische Parlament hatte erst Ende 2022 ein erstes militärisches Hilfspaket des südöstlichen EU-Landes für die Ukraine beschlossen. Doch Staatschef Radew hat diese Entscheidung der pro-westlichen Mehrheit in der inzwischen aufgelösten Volksversammlung immer wieder kritisiert.