Russischer Verband in Ostukraine erhält wohl neuen Kommandeur
Russlands Westliche Streitkräftegruppe (WGF) bekommt laut UK ihren mindestens vierten Kommandeur seit Februar. Generalleutnant Jewgenij Nikiforow übernimmt.
Das Wichtigste in Kürze
- Russlands Westliche Streitkräftegruppe (WGF) hat angeblich wieder einen neuen Kommandeur.
- Generalleutnant Jewgenij Nikiforow übernimmt, so das britische Verteidigungsministerium.
- Nikiforow wird mindestens der vierte Kommandeur der WGF seit Februar.
Ein russischer Truppenverband in einem umkämpften Gebiet in der Ostukraine bekommt nach britischen Angaben vermutlich erneut eine neue Führung. Generalleutnant Jewgenij Nikiforow sei wahrscheinlich dabei, das Kommando über Russlands Westliche Streitkräftegruppe (WGF) zu übernehmen. Das schrieb das britische Verteidigungsministerium am Freitag in seinem regelmässigen Geheimdienst-Update.
Er wäre demnach der mindestens vierte Kommandeur an der Spitze des Verbands seit dem Einmarsch in die Ukraine im Februar.
Die WGF hat laut Grossbritannien die Aufgabe inne, Russlands rechte Flanke rund um die Städte Kreminna und Swatowe zu halten. Das ukrainische Militär hatte am Donnerstag ein Vorankommen bei Kreminna gemeldet.
Zuvor hatte eine amerikanische Denkfabrik mitgeteilt, die russische Armee sammle im Gebiet Luhansk Truppen und rüste sich für eine Entscheidungsschlacht.
Kreminna gilt als mögliches Einfallstor, um im Osten der Ukraine weiter vordringen zu können. Das russische Militär hatte die Kleinstadt Mitte April nach schweren Kämpfen besetzt. Von dort wurde auch der weitere Vormarsch auf den Ballungsraum zwischen Sjewjerodonezk und Lyssytschansk vorbereitet.
Im Gegenzug könnte Kreminna nun den Ukrainern nach der Einnahme als Aufmarschgebiet für die Rückeroberung der beiden Grossstädte dienen.
Täglicher Statusbericht aus London
Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Damit will die britische Regierung sowohl der russischen Darstellung entgegentreten als auch Verbündete bei der Stange halten. Moskau wirft London eine gezielte Desinformationskampagne vor.