Um Ukraine-Krieg zu beenden, müsste Ukraine Moskau erobern

Der Ukraine-Krieg tobt nun schon seit zehn Monaten – und ein Ende ist nicht in Sicht. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj stellte zuletzt beim G20-Gipfel auf Bali seinen Friedensplan vor. Seine Forderungen beinhalten unter anderem den Abzug russischer Truppen und Reparationszahlungen.

Doch laut Sergej Pugatschow, einem ehemaligen Vertrauten von Wladimir Putin, braucht es mehr, um den russischen Angriffskrieg zu beenden. «Der Krieg endet mit der Kapitulation», zitiert die «Bild» den Ex-Oligarchen unter Berufung auf ein Interview mit einem ukrainischen Journalisten.

Und: «Um eine Kapitulation zu erreichen, muss ein Land besiegt werden. Das kann nicht anders passieren.»

Pugatschow erklärt: «Es gab keinen Krieg, bei dem man bis zu seinen Grenzen marschiert und dann sagt: Alles klar, danke, wir gehen nach Hause. Das gibt es nicht.» Um dem Ukraine-Krieg ein Ende zu setzen, müsste die Ukraine seiner Ansicht nach Moskau erobern.

«Der Krieg wird nicht mit den Grenzen von 1991 enden. Das verstehen alle», so der Ex-Banker. Und weiter: «Glauben Sie, dass die ukrainische Armee haltmacht, wenn sie ihre Grenzen erreicht? Das ist doch absurd.»

Schliesslich sei die Sowjetunion im Zweiten Weltkrieg auch nicht umgekehrt, als sie an ihrer Grenze ankam. Stattdessen marschierte die Rote Armee bis nach Berlin. Wenig später musste die deutsche Wehrmacht kapitulieren.

Ein Einmarsch der Ukraine in Russland würde allerdings laut Pugatschow Atomdrohungen von Putin nach sich ziehen. Und wie die Welt darauf reagieren würde, sei unklar.

Pugatschow selbst wird seit 2014 von Russland per Interpol-Haftbefehl gesucht. Nachdem seine Bank im Jahr 2010 Konkurs gegangen war, wanderte der ehemalige Putin-Vertraute aus.