Ukraine-Krieg: Putin schickt jetzt Fussball-Hooligans an die Front

Simon Binz
Simon Binz

Ukraine,

Vor dem Ukraine-Krieg waren Fussball-Hooligans in Russland verachtet. Nun schickt Wladimir Putin ein ganzes Bataillon an die Front.

Ukraine Krieg
Putin schickt diese russischen Fussball-Hooligans in den Ukraine-Krieg. - Screenshot/EAST2WEST NEWS

Das Wichtigste in Kürze

  • Russische Fussball-Hooligans wurden währen der WM 2018 von allen Stadien verbannt.
  • Vier Jahre später führ Russland Krieg gegen die Ukraine und hat die Hooligans angeheuert.
  • Laut dem Truppen-Führer sind «Streitigkeiten zwischen den Fans und auch Alkohol» verboten.

2018 schaute die ganze Welt aus sportlichen Gründen auf Russland: Die WM fand im Putin-Land statt. Der Kreml-Führer hatte damals geschworen, hart gegen die berüchtigten russischen Fussball-Hooligans vorzugehen. Vier Jahre später sieht alles etwas anders aus: Russland führt Krieg gegen die Ukraine und braucht Soldaten. Deshalb wurde nun ein ganzes Bataillon von wütenden Fussball-Hooligans angeworben.

Wie der britische «Mirror» berichtet, behaupten die Männer ihre Fussballloyalität abgelegt zu haben und für Putin zu kämpfen. Sie sind demnach Teil der paramilitärischen Kräfte der sogenannten Volksrepublik Donezk, die der Kreml illegal annektiert hat.

Glauben Sie an ein baldiges Ende der Ukrain-Krieges?

Kommandierender Offizier der Hooligan-Truppe ist Stanislaw «Spanier» Orlow. Der 41-Jährige schloss sich bereits 2014 – also vor der Russland-WM – den Separatisten an. Damals war er noch Leiter der Aufklärungsfirma «Skull & Bones», die in Horliwka und Debalzewe operierte.

«Streitigkeiten und Alkohol sind im Ukraine-Krieg verboten»

Die Hooligan-Einheit – bekannt als «Espanola» und Teil des Wostok-Bataillons – umfasst Rekruten von Anhängern verschiedener russische Fussballvereine. Darunter Ultras von ZSKA, Zenit, Spartak, Torpedo und Lokomotive. Ihr Maskottchen im Ukraine-Krieg ist laut dem Bericht ein Löwenjunges, dass sie während der Kämpfe in Mariupol «gefunden» haben.

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Stanislaw «Spanier» Orlow ist der Anführer der Hooligans. Das Löwenjunge hat die Truppe bei Kämpfen in Mariupol gefunden und als Maskottchen adoptiert. - Screenshot/EAST2WEST NEWS

«Streitigkeiten zwischen Fans verschiedener Klubs sind verboten», sagte Truppenführer Orlow gegenüber AIF-Medien. «All das muss irgendwo dort draussen gelassen werden, weit weg, genauso wie der Alkohol.» Wie Orlow weiter verrät, hat die Gruppe bisher im Ukraine-Krieg einen Kämpfer verloren.

Dabei handelt es sich demnach um CSKA Moskau-Fan Maxim Shmanin (†44). Er wurde im letzten Monat bei seiner Beerdigung als Held verabschiedet. Laut Orlow habe der Tod ihres Kollegen die Truppe nur noch mehr angespornt. In einem Video der staatlichen Medien von «RIA Novosti» sagte der «Spanier»: «Die Motivation, zu bleiben und zu kämpfen, hat sich nur noch verstärkt.»

«Haben Hunderte, die sich anschliessen wollen»

Wie er gegenüber der Nachrichtenagentur «Vechernyaya Moskva» verriet, hätten die Hooligans im Krieg auch einiges zu bieten. «Der Kampfteil der Abteilung besteht aus Leuten, die militärische Erfahrung haben oder in der Armee tätig waren.»

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Die Hooligans kämpfen als Teil der paramilitärischen Kräfte der sogenannten Volksrepublik Donezk für Putin im Ukraine-Krieg. - Screenshot/EAST2WEST NEWS

Nach einem kurzen Trainingskurs würden sie direkt in der Zone des «Spezialeinsatzes» kämpfen. «Russische Fans bilden kleine Infanterie-Aufklärungs- und Angriffsgruppen oder werden zu Pionier- und Machinenwerken geschickt.»

Es sei «kein Witz» versichert Orlow. Im Gegenteil: «Es ist eine harte, wenn nicht gewalttätige Subkultur mit hoher Disziplin und einer Art Kampftraining. Mein Ziel ist es , alle Hooligans in einer Struktur zu vereinen.»

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Die russische Hooligan-Einheit ist bekannt als «Espanola» – Anführer Orlow und ein weiterer Kämpfer zeigen ihre Tattoos mit dem Namen. - Screenshot/EAST2WEST NEWS

Der Truppenführer behauptet «Hunderte» möchten sich einer grossen Operation im «Hinterland» anschliessen. Dabei geht es darum, Nachschub für die Kämpfer bereitzustellen. «Wir könnten eine riesige Einheit stellen, aber wir haben einfach keinen Platz für alle.»

Sie würden auch Scharfschützen, Drohnen- und Luftverteidiger für den Ukraine-Krieg ausbilden, so Orlow. «Wir sind top ausgerüstet, Fussballfans aus verschiedenen Städten bringen uns alle, was wir brauchen.»

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