Russland durchbricht Front mit kaum Gegenwehr
Russland soll ein ukrainisches Dorf eingenommen haben, weil die Verteidiger «einfach abgehauen» waren. Möglicherweise wurden Chemie-Waffen eingesetzt.
Das Wichtigste in Kürze
- Russland hat das frontnahe Dorf Otscheretyne ohne Gegenwehr eingenommen.
- Die Verteidiger seien einfach abgehauen, hätten sich unerlaubt entfernt, so die Vorwürfe.
- Ein lokaler Militärsprecher schreibt, Russland habe auch Chemie-Waffen eingesetzt.
Seit Monaten verschiebt sich die Frontlinie im Ukraine-Krieg höchstens minimal. Doch nun soll Russland der Durchbruch gelungen sein: Das Dorf Otscheretyne haben die Invasoren laut der «Bild» eingenommen. Dank gütiger Mithilfe der Verteidiger und womöglich auch dank verbotener Waffen.
Otscheretyne liegt an der strategisch wichtigen Eisenbahnstrecke. Diese verbindet die noch von der Ukraine kontrollierten Städte in der Region Donezk mit dem Westen. Zudem liegt die schwer umkämpfte Stadt Tschassiw Jar nur rund 50 Kilometer entfernt.
Wie die deutsche Zeitung berichtet, stürmten die Russen das Dorf. Die Ukrainer zogen sich fluchtartig zurück und überliessen Otscheretyne dem Feind. Über die Gründe wird nun spekuliert.
Der ukrainische Aktivist «GloOouD» schreibt auf Twitter: «Eine der neu angekommenen Brigaden hat ihre Stellungen unerlaubt verlassen.» Das habe zum Durchbruch geführt. Ein Kommandeur einer anderen Brigade spricht auf Facebook davon, dass «bestimmte Einheiten einfach abhauten».
Spekuliert wird auch, dass möglicherweise neu einberufene Soldaten rebelliert haben könnten. Oder dass der Kommandant den Rückzug aufgrund der aussichtslosen Lage befohlen hat. Darauf deutet ein Telegram-Post des Sprechers der ukrainischen Truppenverbände bei Otscheretyne hin. Er schreibt, dass Moskau das «gesamte verfügbare Waffenarsenal, inklusive Chemikalien» eingesetzt habe.
Weshalb es zur Flucht kam, damit wird sich die ukrainische Armee weiter auseinandersetzen. Laut Medienberichten hat sie eine Untersuchung angeordnet.