Russland lässt wohl auf Ukraine-Deserteure schiessen
Russische «Barrietruppen» hindern im Ukraine-Krieg wohl eigene Soldaten an der Flucht. Denn: Stellungen sollen bis zum Tod gehalten werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Russland soll eigene Soldaten am Rückzug hindern, mutmasst die britische Regierung.
- Ermöglicht werde dies durch «Barrieretruppen» oder «blockierende Einheiten».
- Ziel sei es, Stellungen im Ukraine-Krieg bis zum Tod zu halten.
Spezielle Einheiten auf russischer Seite sollen eigene Soldaten daran hindern, das Kampfgebiet zu verlassen. Ziel sei es wohl, Stellungen in der Ukraine bis zum Tod zu halten, so britische Geheimdienste.
Russland hat nach Einschätzung der britischen Regierung im Krieg gegen die Ukraine Einheiten im Einsatz, die die eigenen Soldaten an Rückzug und Fahnenflucht hindern sollen.
«Wegen niedriger Moral und Scheu vor dem Kampf haben die russischen Streitkräfte wohl begonnen, «Barrieretruppen» oder «blockierende Einheiten» einzusetzen», heisst es in einem Bericht des Verteidigungsministeriums in London. Diese Einheiten drohten damit, Soldaten auf dem Rückzug zu erschiessen, um Offensiven zu erzwingen.
London: Generäle wollen Stellungen bis zum Tod halten
Ein solches Vorgehen sei auch aus früheren Konflikten bekannt. Russische Generäle seien wohl darauf aus, Stellungen bis zum Tod zu halten, so die Mitteilung weiter. «Die Taktik, Deserteure zu erschiessen, ist wahrscheinlich ein Beleg für die geringe Qualität, niedrige Moral und schlechte Disziplin der russischen Streitkräfte.»
Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Damit will die Regierung der russischen Darstellung entgegentreten und Verbündete bei der Stange halten. Moskau wirft London eine Desinformationskampagne vor.