Russland macht Ukraine für Mord an Dugina verantwortlich
Der Kreml macht den ukrainischen Geheimdienst für den Mord an der Tochter des Kreml-Beraters und Nationalisten Alexander Dugin verantwortlich.
Das Wichtigste in Kürze
- Bei einem Anschlag wurde die Tochter des russischen Ideologen Alexander Dugin getötet.
- Eine Partisanen-Gruppe hatte die Autobombe für sich reklamiert.
- Der Kreml ist aber überzeugt: Hinter dem Mord steckt der ukrainische Geheimdienst.
Russland macht die Ukraine für den Mord an der Kriegsunterstützerin Darja Dugina verantwortlich. «Das Verbrechen wurde von ukrainischen Geheimdiensten vorbereitet und begangen», teilte Russlands Inlandsgeheimdienst FSB am Montag der Agentur Interfax zufolge mit.
Russland gibt gar an, zu wissen, wer konkret hinter dem Attentat stecken soll: Eine 43-jährige Agentin soll mit ihrer 12-jährigen Tochter eingereist sein. Sie sollen genau in dem Haus, in dem auch Dugina wohnte, eine Wohnung gemietet haben.
In einem Mini Cooper sollen sie die Tochter von Putins «Gehirn», Alexander Dugin, beschattet haben. Die Agentin und ihre Tochter sollen auch bei dem Musikfestival dabei gewesen sein, das Dugina besuchte. Nach der Tat sollen sie über Estland geflüchtet sein.
Russischen Propaganda-Medien zufolge ist der Mini Cooper am Freitag verkauft worden. Auf einer Plattform wird das angebliche Fahrzeug der Agentin jetzt zum Verkauf angeboten. Bilder des Inserats kursieren auf Social Media.
Untergrund-Russen reklamieren Tat für sich
Kiew hatte zuvor zurückgewiesen, etwas mit Duginas Ermordung am Wochenende zu tun zu haben. Stattdessen hatte eine russische Partisanengruppe den Anschlag für sich reklamiert.
Die «Nationale Republikanische Armee» wolle sich damit gegen Putin auflehnen, sagte Ilja Ponomarjow, einem ehemaligen oppositionellen Mitglied der russischen Duma, im Fernsehen.
Vertreter staatlicher russischer Medien lasteten das Attentat sogleich der Ukraine an, ohne dafür irgendwelche Beweise vorzulegen. Ihrer Argumentation zufolge galt das Attentat eigentlich dem kremlnahen Dugin selbst.
Russlands Präsident Wladimir Putin hat der Familie der 29-Jährigen sein Beileid ausgesprochen. In einem Telegramm an den rechten Nationalisten Alexander Dugin schrieb Putin am Montag: «Ein hässliches, brutales Verbrechen hat das Leben von Darja Dugina zerstört, eines glänzenden, talentierten Menschen mit einem echten russischen Herz, gut, liebevoll, hilfsbereit und offen. Journalistin, Gelehrte, Philosophin, Kriegskorrespondentin, sie hat den Menschen, dem Vaterland ehrlich gedient und durch Taten gezeigt, was es bedeutet, eine Patriotin Russlands zu sein», schrieb Putin.