Russland: Putin ist Gewinner der US-Debatte

Etienne Sticher
Etienne Sticher

Russland,

Russland sieht Wladimir Putin als Sieger der US-Debatte. Denn Biden war schwach, und auch Trump ist kein guter Anführer des Westens.

Putin
Wladimir Putin wollte zum Kriegsbeginn Kiew einnehmen. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Russland deklariert Wladimir Putin als Sieger der US-Debatte.
  • Sie habe gezeigt, dass der Westen führungslos sei.
  • Beide Kandidaten hätten wegen des Alters und der Skandale bereits ausscheiden sollen.

Die erste Debatte im US-Wahlkampf gewann laut Umfragen Donald Trump deutlich gegen Joe Biden. Der Herausforderer log zwar 30-mal in 90 Minuten, der Amtsinhaber nuschelte aber, wirkte abwesend und verlor mehrmals den Faden. US-Kommentatoren sahen deshalb auch nicht Biden als Verlierer, sondern die amerikanischen Wähler. Und in Russland wird Wladimir Putin als grosser Sieger verkündet.

Ein Pro-Kreml-Telegramkanal schrieb: «Ein überzeugender Sieg von Putin.» Auch ein Wirtschaftsprofessor deklarierte laut dem «Mirror» den Kremlchef als klaren Sieger. Dasselbe taten natürlich auch die staatlichen TV-Sender und griffen die beiden Kandidaten, vor allem Biden, an.

Der Amerika-Leiter von RT, Valentin Bogdanov, beispielsweise sagt: «Biden erschien mit halb geöffnetem Mund, nicht blinzelnden Augen und leerem Gesichtsausdruck vor dem Millionenpublikum.» Er betont die «verschluckten Worte, die ständigen Versprecher und die heisere Stimme». Die Debatte sei ein «trauriges Schauspiel» gewesen. «Biden hat nicht einmal gegen Trump verloren, sondern gegen sich selbst.»

Die beiden Kandidaten traten im Studio von CNN ohne vorgeschriebene Notizen oder die Hilfe von Assistenten auf. Der Sender «Pool 3» spottet deshalb, man habe gesehen, wer Biden wirklich sei: «Ein älterer, gebrechlicher Mann mit Gedächtnisschwäche und teilweisem Verlust des Denkvermögens.» Er solle «nicht auf aggressive Weise der Welt die Demokratie aufzwingen, sondern zuhause auf die Enkel aufpassen».

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Während des TV-Duells hat sich US-Präsident Joe Biden immer wieder versprochen. - Tiktok / @big_business_

Politologe Alexander Gorbunow sah in der Debatte, dass die USA führerlos seien. Weder Trump noch Biden könne das Land führen. Beide hätten – wegen der Altersschwäche respektive der vielen Skandale – in den Vorwahlen ausscheiden sollen. Er lobt dafür Russland, das einen starken Anführer habe.

Trump will Krieg vor Amtseinführung beenden

Laut dem «Mirror» wünschten sich viele Russen, dass Donald Trump die Wahlen gewinnt. Denn sie vermuten, dass er der Ukraine weniger Waffen zukommen lassen wird. Dies in Kombination mit dem führungslosen Westen könnte Russland Vorteile im Krieg bringen.

Wen wünschst du dir als US-Präsidenten?

Der Ukraine-Krieg war auch in der Debatte ein Thema. Dort wiederholte Trump seine Behauptung, er könne den Krieg innert kürzester Zeit stoppen. So sagte er, sollte er am 4. November gewählt werden, werde der Krieg bis zu seiner Amtseinführung am 20. Januar beendet sein.

Kommentare

User #2351 (nicht angemeldet)

Jeder US President Ist nur das Aushängeschild der ThinkTanks die das sagen haben und bestimmen wo es lang geht.

Bianca 1974

Putin wird sich vor Lachen den Bauch gehalten haben: Zwei alte Männer, die sich u.a. darüber streiten, wer besser Golf spielt... Und auch sonst eine Kindergartenvorstellung: "Du hast, schuld. Nein Du ...." Mir fehlt zwar der Glaube, aber eigentlich sollten zumindest die Westeuropäer jetzt endlich gemerkt haben, welcher "Führungsmacht" sie zu ihrem eigenen Schaden hinter her laufen. Leider sind hier - wenn auch jüngere - ebenfalls Laiendarsteller am Werk. Was Europa eindeutig fehlt, ist ein Staatsmann. Wie z.B. ein Charles de Gaulle. Der die Amis seinerzeit schon richtig ein ordnen konnte.

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