Humanitäre Hilfe für die Ukraine - Lebensmittel aus Japan
Japan hat angekündigt, die Ukraine mit humanitärer Hilfe im Wert von 100 Millionen Dollar zu unterstützen. Zuvor hatten sich Unterhändler Russlands und der Ukraine auf humanitäre Korridore geeinigt.
Das Wichtigste in Kürze
- Japan erwägt die Entsendung von humanitären Hilfsgütern für die Ukraine wie Lebensmittel und Winterkleidung nach Polen.
Transportiert werden könnten die Güter mit einer Regierungsmaschine der japanischen Selbstverteidigungsstreitkräfte, wie der japanische Fernsehsender NHK heute berichtete.
Ministerpräsident Fumio Kishida hatte kürzlich nach einem Telefonat mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mitgeteilt, sein Land werde die Ukraine mit humanitärer Hilfe im Volumen von 100 Millionen Dollar (rund 90 Millionen Euro) unterstützen. Finanzielle Hilfe sei zwar wichtig, doch sollte Japan auch an die Bereitstellung von Hilfsgütern wie Medikamenten denken, zitierte NHK Kishida. Auch die Bereitstellung schusssicherer Westen werde in Erwägung gezogen.
Russland und Ukraine einigen sich auf humanitäre Korridore
In einer zweiten Verhandlungsrunde haben sich Russland und die Ukraine auf die Schaffung humanitärer Korridore in besonders umkämpften Gebieten der Ukraine verständigt. Das sagten Vertreter beider Seiten nach dem Treffen.
Der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak sagte der belarussischen Agentur Belta zufolge, «Anfang kommender Woche» solle es eine dritte Verhandlungsrunde geben.
Podoljak betonte zugleich, dass bei dem Treffen im belarussisch-polnischen Grenzgebiet einige erhoffte Ergebnisse nicht erreicht worden seien. Der russische Delegationsleiter Wladimir Medinski sprach von einer «möglichen vorübergehenden Einstellung der Feindseligkeiten» in den entsprechenden Gebieten für den Zeitraum der Evakuierung.
Podoljak sagte, die «humanitären Korridore» sollten auch genutzt werden, um die Bevölkerung mit Lebensmitteln und Medikamenten zu versorgen. Eine flächendeckende Waffenruhe ist offenbar nicht geplant. «Das heisst, nicht überall, aber an den Orten, an denen es diese humanitären Korridore geben wird, wird es möglicherweise für die Dauer der Durchführung dieser Operation eine Feuerpause geben», sagte Podoljak.
Zunächst war nicht klar, um welche Gebiete es sich handeln soll. Derzeit wird in mehreren Regionen erbittert gekämpft, die heftigsten Gefechte werden nordwestlich der Hauptstadt Kiew gemeldet sowie nahe der ostukrainischen Millionenstadt Charkiw und der Hafenstadt Mariupol im Süden.
Podoljak zeigte sich mit dem Gesprächsverlauf aber grundsätzlich unzufrieden. «Zu unserem grossen Bedauern haben wir nicht die Ergebnisse erreicht, auf die wir gehofft hatten», sagte er. «Wir haben vereinbart, die Verhandlungen in allernächster Zeit fortzusetzen.»