Der Kreml-Kritiker sitzt wegen Terrorverdachts in einer Strafkolonie im Norden Russlands. Seit Mai ist Senzow im Hungerstreik.
Menschen halten Plakate von Oleg Senzow um gegen seine Inhaftierung zu protestieren.
Menschen halten Plakate von Oleg Senzow um gegen seine Inhaftierung zu protestieren. - EPA

Das Wichtigste in Kürze

  • Die russische Justiz zeigt den Zustand des Filmemachers Oleg Senzow im Hungerstreik.
  • Der 42-Jährige wirkt älter und ist sehr dünn geworden.
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Die russischen Strafvollzugsbehörden haben heute Samstag ein Foto des hungerstreikenden ukrainischen Filmemachers Oleg Senzow veröffentlicht. Es zeigt, wie eine Ärztin die Brust des inhaftierten Kreml-Kritikers abhört. Der 42-Jährige wirkt auf dem Foto deutlich dünner und älter.

Senzow verbüsst in einer Strafkolonie im äussersten Norden Russlands derzeit eine 20-jährige Haftstrafe wegen Terrorvorwürfen und befindet sich seit mehr als vier Monaten im Hungerstreik. Er war am Freitag zu Untersuchungen in ein Krankenhaus in der Stadt Labytnangi gebracht worden.

Senzow war im Mai 2014 auf der von Russland annektierten ukrainischen Halbinsel Krim festgenommen worden. Die Behörden warfen ihm «Terrorismus» und Waffenhandel vor. Der Aktivist und Dokumentarfilmer wies dies zurück, wurde aber im August 2015 zu 20 Jahren Haft verurteilt. Der Prozess wurde international scharf kritisiert.

Senzow trat Mitte Mai in einen Hungerstreik. Diesen will er erst beenden, wenn Russland alle ukrainischen «politischen Gefangenen» freilässt. Die russische Regierung lehnt eine Freilassung aber ab - es sei denn, dieser reicht ein Gnadengesuch ein. Das lehnt Senzow ab.

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