Russland erhöht das Maximalter für Wehrpflichtige. Künftig sollen Soldaten bis 30 Jahren einbezogen werden können.
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Bislang liegt das Höchstalter für den Einzug von Wehrpflichtigen in Russland bei 27 Jahren. (Archivbild) Foto: Dmitri Lovetsky/AP/dpa - sda - Keystone/AP/Dmitri Lovetsky

Das Wichtigste in Kürze

  • Russland will das Höchstalter für Wehrpflichtige auf 30 Jahre anheben.
  • Das Mindestalter für den Einzug bleibt bei 18 Jahren.
  • Die Anhebung des Höchstalters könnte Hunderttausende zusätzliche Wehrpflichtige bringen.
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Mitten im Krieg gegen die Ukraine will Russland das Höchstalter für den Einzug von Wehrpflichtigen um drei Jahre anheben. Künftig sollten Männer bis 30 Jahre in die Armee eingezogen werden können. Das kündigte der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses der Duma, Andrej Kartapolow, am Freitag in Moskau an. Bislang liegt das Höchstalter bei 27 Jahren.

Das Mindestalter soll hingegen bei 18 Jahren bleiben, wie die staatliche Agentur Interfax unter Berufung auf Kartapolow berichtete. Zwischenzeitlich war angekündigt worden, dass es auf 21 Jahre erhöht werden soll. Medienberichten zufolge soll die neue Regelung vom nächsten Frühjahr an gelten. Das Parlament muss noch zustimmen.

Aufstockung auf 1,5 Millionen Soldaten

Verteidigungsminister Sergej Schoigu hatte bereits Ende vergangenen Jahres Änderungen in Aussicht gestellt. Beobachter erklärten dies mit der geplanten Aufstockung der Streitkräfte von derzeit 1,15 auf 1,5 Millionen Soldaten. Zugleich wiesen unabhängige Medien darauf hin, dass die Neuregelung der Armee Hunderttausende zusätzliche Wehrpflichtige bringen könnte. Das Höchstalter für die Einberufung von Reservisten wurde kürzlich erst von 50 auf 55 Jahre angehoben.

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Russische Soldaten gehen eine Strasse entlang. - keystone

Russland führt seit Februar vergangenen Jahres einen Angriffskrieg gegen die Ukraine – mit hohen Verlusten auch in den eigenen Reihen. Um mehr Soldaten an die Front schicken zu können, liess Präsident Wladimir Putin im Herbst bereits 300 000 Reservisten mobilisieren.

Wehrpflichtige hingegen werden offiziell nicht ins Kriegsgebiet geschickt. Doch insbesondere in den ersten Kriegsmonaten gab es immer wieder Berichte über ihren Einsatz in der Ukraine. Zudem können sie Aufgaben zur Sicherung des Hinterlands übernehmen.

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