Samos: Feuer bei Flüchtlingslager teils unter Kontrolle
Das Feuer unweit des Flüchtlingslager Vathy auf der griechischen Insel Samos ist halbwegs unter Kontrolle. Mehrere Männer wurden bereits festgenommen.
Das Wichtigste in Kürze
- Nahe dem Flüchtlingslager Vathy auf der Insel Samos ist ein Feuer ausgebrochen.
- Mehrere Männer wurden von der Polizei wegen Verdachts auf Brandstiftung verhaftet.
Das berichtete das Insel-Onlineportal «Samos Today» am Dienstagabend. Das Lager sei nicht in Gefahr, sagte Bürgermeister Giorgos Stantzos dem Radiosender Thema 104.6. Zuvor hatte er sich besorgt gezeigt und befürchtet, dass auch die Zelte der Migranten in Brand geraten könnten.
Medien berichteten zudem von ersten Festnahmen: Mehrere Männer seien von der Polizei wegen des Verdachts der Brandstiftung festgesetzt worden.
Um wen es sich den bei den Männern handelte und welche Motive sie verfolgten, war zunächst nicht klar. Das Feuer war am Dienstagabend oberhalb des Flüchtlingslagers ausgebrochen, der Wind trieb es weg vom Lager den Berg hinauf.
Glücklicherweise hätten die umliegenden Felder den Flammen nicht viel Nahrung gegeben, hiess es.
Feuer nahe Flüchtlingslager Vathy auf Samos
Im Flüchtlingslager Vathy auf Samos leben laut dem griechischen Migrationsministerium rund 4600 Migranten. Das Lager hat jedoch nur Platz für rund 650 Menschen. Am Dienstag waren im Camp zwei Menschen positiv auf das Coronavirus getestet worden.
Erst vor wenigen Tagen war das Flüchtlingslager Moria auf der Insel Lesbos bei einem Grossbrand fast völlig zerstört worden. Rund 12'000 Migranten wurden obdachlos. Die Feuer waren dort laut griechischer Regierung von Migranten gelegt worden. Dies um die Abreise aus dem Lager und von der Insel zu forcieren.
Griechen warnen vor der «Moria-Taktik»
Politiker warnen seither vor der «Moria-Taktik», wonach Feuer auch auf den Inseln Samos, Chios, Leros und Kos gelegt werden könnten . Vor allem wenn die Menschen von Lesbos nun aufs Festland oder nach Mittel- und Nordeuropa gebracht würden.
Die Migranten auf Lesbos fordern angesichts des niedergebrannten Lagers, die Insel sofort verlassen zu dürfen. Allerdings steht bei den meisten der Abschluss des Asylantrags noch aus. Die griechische Regierung besteht darauf, dass die Migranten den normalen Asylprozess durchlaufen müssen.