Schachspielerin schmiert Gegnerin Quecksilber auf Brett
Eklat an einem Schachturnier in Russland: Eine Spielerin wird gefilmt, wie sie Quecksilber auf ein Brett schmiert. Sie wollte so eine Gegnerin ausschalten.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine russische Schachspielerin wollte ihre grosse Rivalin mit Quecksilber vergiften.
- Rache für eine frühere Finalniederlage soll das Motiv gewesen sein.
- Der Täterin drohen nun eine lange Haftstrafe und eine noch längere Sperre.
Schach ist ein sehr taktisches Spiel. Es gibt verschiedene Varianten, die Figuren erfolgreich zu bewegen und letztlich zum Sieg zu kommen.
Eine Russin hat es mit dem Taktieren aber nun offenbar übertrieben. Sie wollte eine Gegnerin nämlich schon vor dem Turnier schachmatt setzen!
Doch der Reihe nach: Wie unter anderem der russische Telegram-Kanal «Baza» berichtet, ereignete sich der Vorfall in der Stadt Machatschkala. Dort fand vor einer Woche die Schachmeisterschaft der Republik Dagestan statt.
Amina Abakarowa soll demnach versucht haben, ihre Konkurrentin Umayganat Osmanowa zu vergiften. Auf Videoaufnahmen ist zu sehen, wie Abakarowa Quecksilber auf das Brett von Osmanowa schmiert. Dies, während sich sonst niemand im Raum befindet.
Das Gift wurde allerdings schnell bemerkt. Osmanowa litt Medienberichten zufolge wegen des Quecksilbers unter Schwindel und Übelkeit. Sie alarmierte die anderen Schachspieler – alle verliessen den Ort des Wettbewerbs. Der Schiedsrichter konnte das Quecksilber entfernen und die Polizei rufen.
Gefängnis und lebenslange Sperre drohen
Abakarowa wurde nach dem Eklat festgenommen – ihr drohen mehrere Jahre Haft. Inzwischen soll sie ihre Tat gestanden haben. Die russischen Behörden ermitteln.
Russlands Schachverband suspendierte die Spielerin zudem vorübergehend. Der Russe Arkadi Dworkowitsch, Präsident des Weltschachverbands, kann sich sogar eine lebenslange Sperre vorstellen. Das sagte er gegenüber der Agentur «RIA Novosti».
Das Motiv soll Rache gewesen sein. Denn bereits Ende Juli waren die beiden Spielerinnen an einem Turnier aufeinandergetroffen. Osmanowa gewann den Final – eine Niederlage, die Abakarowa offenbar nicht akzeptieren konnte.
Die Geschichte der beiden geht allerdings noch deutlich weiter zurück, wie der Kanal «Baza» weiter schreibt. Sie kannten sich demnach seit ihrer Kindheit und duellierten sich immer wieder.