Schauspielmanagerin in Türkei wegen Gezi-Protesten verhaftet

Keystone-SDA
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Türkei,

Schauspieler-Managerin Ayse Barim wurde wegen angeblichem Umsturzversuch festgenommen.

Gezi-Proteste
Vor Jahren wollten Aktivisten in Istanbul ein Bauprojekt verhindern. Sie besetzten den Gezi-Park. Es war der Beginn landesweiter Demonstrationen gegen Erdogan. - dpa

Im Zusammenhang mit den regierungskritischen Gezi-Protesten in der Türkei vor mehr als elf Jahren ist eine Managerin bekannter Schauspieler verhaftet worden. Ayse Barim werde unter anderem versuchter Umsturz der Regierung vorgeworfen, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu. Barim vertritt zahlreiche bekannte Schauspielerinnen und Schauspieler in der Türkei.

Serien im Land erfreuen sich grosser Beliebtheit und sind ein Exportschlager in andere Länder. Barim werde nun vorgeworfen, die von ihr vertretenen Künstler im Jahr 2013 in den Gezi-Park geschickt zu haben, um an den regierungskritischen Protesten teilzunehmen. Sie soll ausserdem in Kontakt mit Personen gestanden haben, die später wegen der Proteste angeklagt wurden, etwa mit dem Kulturförderer Osman Kavala. Zuvor war gegen Barim wegen unlauteren Wettbewerbs ermittelt worden.

Vorwürfe zurückgewiesen

Barim wies die Vorwürfe Medienberichten zufolge zurück. «Sie sei ein- oder zweimal zu den Protesten gegangen, aber habe niemanden angehalten, daran teilzunehmen», zitierte die Zeitung «Birgün» aus ihrer Aussage. Bekannter Kulturförderer trotz Urteil noch immer in Haft. Kavala sitzt seit 2017 im Gefängnis.

Er war zu lebenslanger Haft wegen Umsturzversuchs im Zusammenhang mit den Gezi-Protesten verurteilt worden. International wurde die Entscheidung gegen ihn und weitere derzeit Inhaftierte scharf kritisiert. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hatte die Freilassung Kavalas angeordnet und argumentiert, es lägen keine glaubwürdigen Beweise für die Vorwürfe gegen ihn vor. Die Türkei setzt das Urteil nicht um.

Die weitestgehend friedlichen Proteste im Frühsommer 2013 hatten sich zunächst gegen ein Bauprojekt im Istanbuler Gezi-Park gerichtet und später gegen die autoritäre Politik des damaligen Ministerpräsidenten und heutigen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. Die Regierung liess sie brutal niederschlagen und spricht von einem Umsturzversuch.

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