Scholz in Magdeburg: Buhrufe und «Hau ab»-Forderungen bei Besuch
Nach der Tat auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt besuchte Bundeskanzler Olaf Scholz den Anschlagsort. Dabei wurde er mit Buhrufen und «Hau ab»-Rufen empfangen.
Bundeskanzler Olaf Scholz reiste am Samstag nach Magdeburg, um den Ort des Anschlags auf dem Weihnachtsmarkt zu besuchen. Laut «Focus Online» schlug dem Kanzler bei seiner Ankunft viel Ablehnung entgegen.
Als Scholz und andere hochrangige Politiker am Tatort eintrafen, brüllten einige Bürger den Kanzler an und äusserten ihren Unmut über seinen Besuch.
Trotz der negativen Reaktionen einiger Anwesender fanden andere Trost in Scholz' Anwesenheit. Der Kanzler hielt eine emotionale Ansprache vor der Presse und drückte sein Mitgefühl für die Opfer und deren Angehörige aus.
Scholz' Reaktion auf den Anschlag
In seiner Rede bezeichnete Scholz den Vorfall als «furchtbare, wahnsinnige Tat». Es gäbe keinen friedlicheren und fröhlicheren Ort als einen Weihnachtsmarkt, zitiert die «Tagesschau» den Kanzler.
Scholz betonte die Notwendigkeit einer gründlichen Aufklärung des Vorfalls. «Nichts darf ununtersucht bleiben und so wird es auch sein», sagte er laut «MDR».
Der Kanzler kündigte an, man werde den Täter, seine Handlungen und Motive genau untersuchen. Während seines Besuchs dankte Scholz auch den Ersthelfern und Einsatzkräften von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten.
Er betonte die Wichtigkeit des Zusammenhalts in dieser schwierigen Situation.
Aktuelle Lage in Magdeburg
Nach Angaben von Ministerpräsident Reiner Haseloff ist die Zahl der Todesopfer auf fünf gestiegen.
«Wir haben fünf Menschenleben zu beklagen und mehr als 200 Verletzte. Davon viele schwerst und schwer verletzt», zitiert die «Tagesschau» den Ministerpräsidenten.
Die Stadt Magdeburg reagierte mit Trauermassnahmen auf den Anschlag. Laut «MDR» bleiben alle städtischen Kultureinrichtungen in den kommenden Tagen als Zeichen der Trauer geschlossen.
Vor der Johanniskirche versammelten sich zahlreiche Magdeburger, um gemeinsam zu trauern. «Focus Online» berichtet von Menschen mit tränengeröteten Augen, die Blumen und Grabkerzen am Eingang niederlegten.
Ermittlungen zum Täter
Die Polizei geht weiterhin von einem Einzeltäter aus. Der 50-jährige Verdächtige wurde am Tatort festgenommen und verhört.
Laut «Bild» erstreckte sich die Fahrt des Täters über eine Strecke von 400 Metern auf dem Weihnachtsmarktgelände.
Die Polizei Magdeburg sucht weiterhin nach Zeugen sowie Video- und Fotomaterial des Anschlags. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren, um alle Aspekte des Vorfalls aufzuklären.