Todeszahl nach Weihnachtsmarkt-Anschlag steigt auf elf
In Magdeburg ist ein Mann mit einem Auto in eine Menschenmenge bei einem Weihnachtsmarkt gefahren. Er wurde verhaftet.
Das Wichtigste in Kürze
- In Magdeburg fuhr ein Auto in eine Menschenmenge auf einem Weihnachtsmarkt.
- Mindestens elf Personen wurden getötet, bis zu 80 weitere verletzt.
- Der Verdächtige soll aus Saudi-Arabien stammen und war nicht als Islamist bekannt.
Auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg ist ein Autofahrer in eine Menschengruppe gefahren. Er sei festgenommen worden, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Abend aus Regierungskreisen in Sachsen-Anhalt. Er fuhr laut Polizeiangaben mindestens 400 Meter über den Weihnachtsmarkt.
Es soll mehrere Tote und Verletzte geben. Gegenüber MDR bestätigt die Polizei, dass es mindestens einen Toten gab, Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff sprach von einem toten Erwachsenen und einem toten Kleinkind. Am späten Abend berichten «Bild» und MDR von mindestens elf Toten.
Regierung spricht von Anschlag
Laut dem Rettungsdienst kommen 60 bis 80 Verletzte hinzu. Die Magdeburger Bürgermeisterin, Regina-Dolores Stieler-Hinz, sprach von mindestens 50 Verletzten. Die Uniklinik Magdeburg teilt mit, dass man aufrüste. Man stelle sich auf zahlreiche Verletzte ein.
Auf dem Weihnachtsmarkt wimmelt es von Rettungswagen und Sanitätern, sagt ein Augenzeuge zur dpa. Auf der Plattform X waren am Abend Videos zu sehen, in denen zahlreiche Einsatzfahrzeuge zu sehen waren.
Medien: Täter aus Saudi-Arabien, Sprengstoff auf Beifahrersitz
Angaben zu einem möglichen Hintergrund des Vorfalls oder zur festgenommenen Person gab es aus Regierungskreisen zunächst nicht. Regierungssprecher Matthias Schuppe nennt den Vorfall gegenüber MDR einen Anschlag.
Die «Welt» berichtet basierend auf Sicherheitskreisen, dass der Mann aus Saudi-Arabien stammen soll. Er habe kurz vor der Tat ein Auto gemietet, auf dem Beifahrersitz sei ein Gepäckstück gefunden worden.
Die «Bild» schrieb kurz nach dem Anschlag, die Polizei suche nach Sprengstoff. Gemäss der dpa war der Verdächtige den Behörden nicht als Islamist bekannt. Es wird davon ausgegangen, dass der Täter alleine gehandelt habe.
Haseloff: Das ist ein furchtbares Ereignis
Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) reagierte mit Entsetzen auf das Geschehen. «Das ist ein furchtbares Ereignis, gerade jetzt in den Tagen vor Weihnachten», sagte Haseloff der Deutschen Presse-Agentur.
Er wolle sich jetzt selbst ein Bild von der Lage vor Ort machen und sei im Auto auf dem Weg nach Magdeburg. Zu Opfern und Hintergründen des Geschehens konnte Haseloff zunächst keine Angaben machen.
Merz: Bedrückende Nachrichten
Bundeskanzler Olaf Scholz hat (SPD) auf den mutmasslichen Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg reagiert. «Meine Gedanken sind bei den Opfern und ihren Angehörigen. Wir stehen an ihrer Seite und an der Seite der Magdeburgerinnen und Magdeburger», schrieb Scholz bei der Plattform X. «Mein Dank gilt den engagierten Rettungskräften in diesen bangen Stunden.»
Unionskanzlerkandidat Friedrich Merz hat mit Bestürzung auf den reagiert. «Das sind sehr bedrückende Nachrichten aus Magdeburg», schrieb Merz bei X. «Meine Gedanken sind bei den Opfern und ihren Angehörigen. Ich danke allen Einsatzkräften, die sich vor Ort um die Verletzten kümmern.»
AfD-Weidel: Wann hat dieser Wahnsinn ein Ende?
AfD-Chefin Alice Weidel schrieb auf der Plattform: «Die Bilder aus Magdeburg sind erschütternd! In Gedanken bin ich bei den Hinterbliebenen und Verletzten. Wann hat dieser Wahnsinn ein Ende?»
Kanzlerkandidat Robert Habeck schreibt auf X: «Welch furchtbare Nachrichten aus Magdeburg, wo Menschen die Adventszeit in Frieden und Gemeinschaft verbringen wollten. Meine Gedanken sind bei den Opfern und Angehörigen. Ich danke allen Einsatzkräften, die vor Ort alles geben, um zu helfen und die Hintergründe aufzuklären.»
Der SPD-Vorsitzende Lars Klingbeil hat mit Betroffenheit reagiert. «Das ist furchtbar», schrieb Klingbeil bei X. «Ich denke an die vielen Verletzten, Opfer und ihre Angehörigen. Danke an die Rettungs- und Einsatzkräften vor Ort.»
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